Gegen einen neuen Rüstungswettlauf! Die Waffen müssen endlich schweigen!
Am 1. September 1939 wurde mit dem Überfall durch die deutsche Wehrmacht der zweite Weltkrieg begonnen. Der Deutsche Gewerkschaftsbund, DGB, nimmt dieses Datum zum Anlass, um mit der Bezeichnung Antikriegstag vor den Folgen von Kriegen zu warnen und für Abrüstung und zivile Konfliktlösungen zu werben.
Kundgebung und Die-in auf dem Paradeplatz
Zum Antikriegstag gab es bundesweit zahlreiche Veranstaltungen darunter auch eine Kundgebung auf dem Paradeplatz in Mannheim. Aufgerufen hatten dazu der der DGB-Kreisverband Mannheim/Rhein-Neckar West sowie der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt, KDA und Katholische Arbeitnehmerbewegung, KAB. Das Friedensbündnis Mannheim und die DFG-VK-Gruppe MA-LU haben für den Antikriegstag geworben und mit einem „Die-in“ für Aufmerksamkeit gesorgt: Auf dem Boden liegende Aktive mit blutverschmierter Kleidung riefen mit einem „Die-in“ die zahllosen Kriegen getöteten Menschen ins Bewusstsein.
Zu den über 100 Anwesenden sprachen Sabine Leber-Hoischen, stv. DGB Kreisvorsitzende, Maximilian Heßlein, Wirtschafts- und Sozialpfarrer beim Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt (KDA), Marie Ostwald, DGB-Jugend ind Ralf Heller, DGB Kreisvorsitzender. Die Reden sind auf der DGB-Internetseite zum Nachlesen gespeichert. Aus der Rede von Ralf Heller, der DFG-VK-Mitglied ist, geben wir hier einige Aussagen wieder.
Heller verurteilte im Namen des DGB und seiner Mitgliedsgewerkschaften den Überfall Putins auf die Ukraine auf das Schärfste und sagte „Wir fordern die russische Regierung auf, den Angriffskrieg zu beenden, ihre Truppen zurückzuziehen und die territoriale Integrität der Ukraine wiederherzustellen.“
Keine Waffenlieferungen in die Ukraine
Auch wenn die Frage nach Waffenlieferungen quälend sei, habe sich der DGB-Kreisverband gegen Waffenlieferungen ausgesprochen angesichts einer weiteren militärischen Eskalation. Heller rief in Erinnerung, dass die weltweiten Militärausgaben bereits vor dem Ukrainekrieg 2021 insgesamt 2100 Milliarden US-Dollar betrugen und die zahl bewaffneter Konflikte zugenommen hat.
Um den Ukrainekrieg zu beenden, bedürfe es diplomatischer Bemühungen und eines Waffenstillstands. Heller sprach sich für Abkommen zur gegenseitigen Rüstungskontrolle und für eine neue internationale Initiative zur nuklearen Abrüstung. Es bedürfe einer neue Qualität in der Friedens- und Entwicklungszusammenarbeit einschließlich fairer Handelsabkommen.
Sozial-ökologische Transformation wichtig
Die Gewerkschaften tragen durch ihre Bemühungen dazu bei, dass Armut in Deutschland, Klimawandel, Pandemie und die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine nicht noch dramatischer Menschen mit niedrigen Einkommen belasten. Der DGB setzt sich für eine echte Entlastung gerade dieser Bevölkerungsgruppe ein. Heller forderte einen Energiepreisdeckel sowie mehr Steuergerechtigkeit.
Angesichts der schlimmer werdenden Folgen des Klimawandels müsse die sozial-ökologische Transformation vorangetrieben werden. Wie bei den wirtschaftlichen und sozialen Kriegsfolgen gelte es zielgerichtet die Menschen zu entlasten, die finanzielle Unterstützung am dringendsten brauchen.