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DFG-VK Ortsgruppe Mannheim

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Demo

04/03/2025

Wir wollen keine Mittelstreckenwaffen in Deutschland

DFG-VK-Gruppe MA-LU war bei der Demo in Wiesbaden am 29. März 25 dabei

Die DFG-VK-Gruppe und andere Friedensgruppen hatten im Vorfeld für die Demo geworben. Circa 20 Personen versammelten sich am Bahnhof und fuhren mit der S-Bahn nach Wiesbaden. Erfreulicherweise gesellten sich auch Aktive aus Heidelberg dazu. Im Folgenden ist der Artikel von Thomas Carl Schwoerer, einer der Sprecher der Kampagne „Friedensfähig statt erstschlagfähig!“ und der DFG-VK wiedergegeben, ergänzt durch Fotos von Otto Reger.

Ein beeindruckender Schritt gegen Mittelstreckenwaffen

Die Demo gegen Mittelstreckenwaffen am 29.3. war wichtig, mit 3.000 Teilnehmenden (lt. Veranstalter 4000, Polizei: 2500) aus der ganzen Republik – gut besucht angesichts Wiesbadener Erfahrungen und drei gleichzeitiger Veranstaltungen zu Nahost u.a. in Frankfurt. Auch die Stimmung und die Route überwiegend durch Wohngebiete waren gut. Berichtet haben die Tages- und Hessenschau sowie die FR.

Zum Auftakt sprach Jan Menning für die DFG-VK und das Wiesbadener Bündnis gegen Raketenstationierung, das aus 70 Aktiven besteht. Mit den Mittelstreckenwaffen steige die Gefahr eines Erstschlags sowie eines Gegenschlags, der zu einem größeren Krieg führt. Dem Argument, wir müssten uns verteidigen, sei zu erwidern: Es gibt schon Waffen, die Russland in 20 Minuten erreichen. Warum müssen es ab 2026 zehn Minuten werden? Hartmut Bohrer erinnerte als Ortsvorsteher von Mainz-Kastel an die restlose Zerstörung dieses Stadtteils im 2. Weltkrieg, einschließlich des Erstickungstodes in Schutzbunkern. Er forderte die Schließung des mitten im Wohngebiet liegenden Militärgeländes des US-Raketenbefehlskommandos.

Auf der Hauptkundgebung beanstandete Regina Hagen für die Kampagne „Friedensfähig statt erstschlagfähig! Für ein Europa ohne Mittelstreckenwaffen“, dass die geplanten US-Marschflugkörper niedrig, unter dem Radar, und -Hyperschallwaffen besonders schnell fliegen. In beiden Fällen käme ein Angriff zum Beispiel auf Moskau überraschend, eine Abwehr sei kaum möglich.  

Präsident Putin sagte im November, der Einsatz der Hyperschallrakete „Oreschnik“ auf eine ukrainische Rüstungsfabrik in Dnipro sei „in diesem Fall“ ohne Atomsprengkopf erfolgt. Der Kommandeur der Strategischen Streitkräfte Russlands ergänzte, ein massenhafter Einsatz dieser und anderer hochpräziser Mittelstreckenwaffen, die Russland entwickelt oder bereits stationiert, könnte schon mit konventionellen Sprengköpfen verbunkerte oder großflächige Ziele zerstören und damit strategische Wirkung erzielen, „vergleichbar dem Einsatz von Atomwaffen“.

Das schreckliche Szenario sei: Eine Seite schießt Mittelstreckenwaffen ab, als (Präventiv-)Angriff oder weil ein Manöver der Gegenseite falsch interpretiert wird. Letztere kann sie nicht abfangen und schießt ihrerseits Mittelstreckenwaffen ab. Z. B. fliegen russische Waffen nach Wiesbaden, nach Stuttgart auf die Befehlszentrale des US-Militärs für Europa und nach Grafenwöhr als Stationierungsort. Nur die Abschaffung der Mittelstreckenwaffen und des Projekts zur Entwicklung europäischer Waffen erhöhe unsere Sicherheit.
Die ehemalige US-Offizierin und -Diplomatin Ann Wright befürchtet, dass die Stationierung einen weiteren furchtbaren Krieg in Europa entflammt.

Der Bundesvorsitzende der NaturFreunde Michael Müller von der mitveranstaltenden Initiative „Nie wieder Krieg – die Waffen nieder!“ rief dazu auf, das Feld nicht den Kriegstreibern zu überlassen und die Aufrüstungslawine aufzuhalten. Er kritisierte den Kriegskonformismus in den Medien und rief dazu auf, den Berliner Appell zu unterschreiben und für ihn zu werben.

Özlem Alev Demirel (MdEP, Die Linke) lehnte das Bestreben von Ursula von der Leyen ab, Teil der Großmachtkonkurrenz zu werden, und forderte stattdessen Diskussionen in der EU-Kommission und der Bundesregierung über Friedensfähigkeit und wie Frieden und Entspannungspolitik wiederhergestellt werden können. Die EU liege meilenweit vor Russland in puncto Aufrüstung. „Wir werden eine starke Friedensbewegung aufbauen“.

Michael von der Schulenburg (MdEP, BSW) kritisierte, dass die Aufrüstungspläne der EU von jetzt dreimal schließlich zu sechsmal so hohen Rüstungsausgaben wie Russland führen würden. Dabei hätten die sieben US-Geheimdienste 2024 berichtet, dass Russland höchstwahrscheinlich keine NATO-Staaten angreifen werde. Kanzler Scholz habe mit seiner bilateralen Vereinbarung zur Stationierung von US-Mittelstreckenwaffen ohne Befragung des Parlaments Vertrauen gebrochen. Schulenburg sagte einen Waffenstillstand in der Ukraine für April voraus und beklagte, dass die Europäer das nicht erreicht haben, sondern die US-Friedensverhandlungen zu torpedieren versuchten.

Eine Woche vor der Demo wurde eine linke Kritik veröffentlicht, die auf angebliche Aufrufe rechtsextremer Gruppen zur Teilnahme hinwies und damit Menschen von der Teilnahme abhielt. Die Veranstalter*innen wiesen die Kritik zurück und veröffentlichten eine Abgrenzung u.a. von rechtsextremen Gruppen. Auf der Demo waren keinerlei entsprechende Transparente zu sehen. Künftig sollte diese Abgrenzung frühzeitig veröffentlicht werden, um solchen Gerüchten vorzubeugen, wie die Kampagne „Friedensfähig statt erstschlagfähig!“ vorgeschlagen hatte. Dieser und andere Vorschläge zum Aufruf waren nicht übernommen worden, ohne Begründung.

So weit der Text von Schwoerer Nun gilt es den Motivationsschub zu nutzen und bei den Ostermarsch-Aktionen den nächsten Schritt zu gehen und viele Unterschriften für den Berliner Appell zu sammeln. Medienresonanz, die Reden und viele Fotos sind gut dokumentiert.

Kategorie: Atomare Abrüstung, Demo, erfolgreiche Aktionen Stichworte: Mainz-Kastell, Mittelstreckenwaffen, Wiesbaden

11/14/2024

Demonstration der Vielfalt

Gemeinsam gegen Rechts – Gemeinsam gegen den AfD-Landesparteitag

Sa. 16.11.24, 13.30 Uhr Ketsch, Im Bruch

Über weitere Aktionen und zum Organisatorischen geben wir hier die Information vom Offenen Antifaschistischen Treffen, OAT Mannheim wieder.

Kategorie: Demo, Für Demokratie - gegen Rechts Stichworte: AfD

09/17/2024

Bundesweite und regionale Friedensdemonstration

Nein zu Krieg und Hochrüstung! Ja zu Frieden und internationaler Solidarität!

Friedensdemo in Berlin

3. Oktober 2024 in Berlin und in Heidelberg

Am 3. Oktober 2024 findet eine bundesweite Demonstration für Frieden statt. Es ist ein Sternmarsch mit drei Auftaktkundgebungen ab 12.30 Uhr Breitscheidplatz/Gedächtniskirche – Rathenower Straße/Ecke Alt Moabit – Gleisdreieck/Schöneberger Ufer. 14.30 Uhr Schlusskundgebung Großer Stern (Siegessäule).

2200 Gruppen und Einzelpersonen haben erklärt, die Friedensdemonstration am 3. Oktober in Berlin aktiv zu unterstützen (Stand 15.09.2024)

Auf der Internetseite nie-wieder-krieg.org gibt es weitere Infos u.a. Demo-Aufruf (mit Unterzeichnungsmöglichkeit), aufrufende Personen und Organisationen, politische Erklärungen, Ablauf und Organisatorisches, Mobi-Material.

Mehrere Organisationen aus Mannheim rufen zur Teilnahme an der Demo in Berlin auf und haben einen eigenen Aufruf verfasst.

DFG-VK Mannheim-Ludwigshafen ruft mit ergänzenden Forderungen zu den Demos auf

Menschen, die dem Krieg entfliehen brauchen Schutz und Asyl. Setzen wir uns gemeinsam dafür ein, dass auch Kriegsdienstverweiger:innen und Deserteur:innen insbesondere aus Russland, Belarus und der Ukraine Schutz und Asyl in der EU bekommen.

Russlands völkerrechtswidriger Angriff auf die Ukraine tötet Menschen und Lebewesen in der Ukraine direkt und indirekt in anderen Ländern. Vor dem Überfall hat die Bundesregierung Entwicklung von Waffensystemen der „neuen Generation“ (z. B. Future Combat Airsystem, FCAS) beschlossen und finanziert. Menschliche Arbeitskraft und die Ressourcen müssen stattdessen in den klima- und sozialgerechten Umbau der Wirtschaft und Gesellschaft investiert werden.

Friedensdemo in Heidelberg 3.10.24, 14 Uhr Bismarckplatz
auf der Nordseite beim Denkmal

Zur Unterstützung der Demo in Berlin findet in Heidelberg ebenfalls eine Demo statt, zu der u. a. Friedensbündnis Heidelberg, Friedensbündnis Mannheim und Friedensbündnis Karlsruhe aufrufen. Es ist eine gute Möglichkeit sich für Frieden einzusetzen für diejenigen, die nicht nach Berlin fahren können und natürlich auch für alle anderen.

Kategorie: Demo, Handle selbst

03/27/2024

Markt der Vielfalt – Auftakt der Kampagne „Nie wieder ist jetzt! – Wählt demokratisch!“

Neben zahlreichen Organisationen, Initiativen und Parteien hat sich am 16. März 2024 auch die DFG-VK Mannheim-Ludwigshafen mit einem Stand in der Breiten Straße an der Aktion von“Mannheim gegen Rechts“ (MgR) beteiligt. Wir haben die gemeinsamen Flyer „Nie wieder ist jetzt!“ und „Mannheim: Wir kommen seit 1607 von überall her!“ verteilt (siehe Bildergalerie unten). Darin werden die Mannheimerinnen und Mannheimer aufgerufen, an der Wahl teilzunehmen und demokratisch zu wählen.

Demokratisch wählen – aber nicht die AfD

In den Gesprächen mit den Leuten haben wir erklärt, dass die AfD nicht wählbar ist, weil sie antidemokratisch und ausländerfeindlich ist. Außerdem ist sie antisemitisch und hetzt gegen andere Minderheiten und trägt zur Militarisierung bei. Auch wenn sie sich davon zu distanzieren versucht, verfolgt die AfD in Kooperation mit der Identitären Bewegung Pläne, Menschen mit Migrationshintergrund aus Deutschland zu vertreiben.

Wir konnten viele Passanten darauf hinweisen, dass am 9. Juni 2024 die Kommunalwahlen und die Wahl zum Europaparlament stattfinden. Interessierten haben wir das Faltblatt „Für eine friedliche und zivile EU!“ mitgegeben. Das viele Argumente enthält, um sich friedenspolitisch einzumischen und eine gute Wahlentscheidung zu treffen.

Im Anschluss an die Aktionen an den Ständen gab es eine Demo mit 1500 Teilnehmenden vom Paradeplatz zum Alten Meßplatz, an der auch die DFG-VK teilnahm. Zum Beginn verdeutlichte Heiner Ritter von MgR in seiner Rede, warum die AfD nicht gewählt werden darf und lobte, dass sich die Gewerkschaften mit einem antirassistischen Aktionstag in den Betrieben engagieren. Ritter wies darauf hin, wie die AfD versucht, mit populistischer Hetze gegen „die da oben“ Einfluss zu gewinnen und wie ein Gewerkschafter treffend zusammenfasste, worum es der AfD eigentlich geht.

Ilka Kaufmann sprach für das Queere Zentrum Mannheim und rief auf, bei den Wahlen am 9. Juni 2024 demokratisch zu wählen. Sie plädierte dafür, sich gegen Diskriminierung und Ausgrenzung einzusetzen und statt Feindbilder zu pflegen, miteinander zu reden. Sie wies auf Monnem Pride, den Christopher Street Day in Mannheim, am 13.07.2024 hin, der bewusst unter dem Motto steht „Zusammen eins – Intersektional. Antifaschistisch. Queer“.

Den Abschluss der engagierten Aktivitäten bildete die Protestaktion des Offenen Antifaschistischen Treffens (OAT) gegen ein sogenanntes Bürgergespräch der AfD im Nachbarschaftshaus Mannheim-Rheinau.

Nie wieder ist jetzt! 16. März 24 Aktionstag gegen Rassismus

Weitere Aktionen von MgR und anderen Organisationen folgen und werden auf der neuen Webseite „Aktionen für Demokratie Rhein-Neckar“ angekündigt.

Logo von "Aktionen für Demokratie"

Medienecho

Die Aktion fand ein erfreuliches Medienecho, darunter im Mannheimer Morgen, der einen ausführlichen Artikel am Aktionstag, am 16. März, veröffentlichte. Darin war auch die Karte von Mannheim gegen Rechts mit den Standorten der teilnehmenden Organisationen abgedruckt. Exemplarisch nennen wir einige Artikel, die zur Aktion veröffentlicht wurden.

Markt der Vielfalt – Auftakt der Kampagne „Nie wieder ist jetzt! – Wählt demokratisch!“, MgR 17.03.24

Aktionsvielfalt gegen Rechts: Infostände, Demo und Protest gegen AfD Veranstaltung, Kommunal-Info Mannheim, 18.03.24

„1500 Menschen demonstrieren in Mannheim gegen rechts„, MM 16.03.24 (Bezahlschranke), „Nach dem Markt der Vielfalt startet der Demonstrationszug“, MM-Printausgabe 18.03.24

„Markt der Vielfalt“ und Protestzüge sollen an die Wahlurne bewegen, Rhein-Neckar-Zeitung, 16.03.24

1500 Menschen demonstrierten in der Innenstadt gegen Rassismus, RNZ 17.03.24

Das plant „Mannheim gegen rechts“ am Samstag, MM, 16.03.24 (Bezahlschranke), „Ein Markt der Vielfalt mit 30 Ständen“, MM-Printausgabe 16.03.24

Karte der Stände beim Aktionstag
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Mannheim: Wir kommen seit 1607 von überall her!
Friedenstaube zeigt: Frieden geht nicht mit Rechts!
Zitate von AfD-Leuten

Kategorie: Aktuelle Themen, Demo, Für Demokratie - gegen Rechts, Mitmachen

12/12/2022

Friedenslogik statt Kriegslogik

Demo und Kundgebung zum Tag der Menschenrechte

Aus Anlass des Tags der Menschenrechte am 10. Dezember hat das Friedensbündnis Mannheim zu einer Kundgebung und Demonstration aufgerufen. Zum Beginn der Aktion gegenüber vom Mannheimer Wasserturm stellte Wirtschafts-und Sozialpfarrer Maximilian Heßlein vom Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt unterschiedliche Positionen der evangelischen Kirche zu Krieg und Waffenexporten dar. Sie reichen von der Unterstützung von Waffenlieferungen an die Ukraine bis zu deren Ablehnung, da es in diesem Krieg auf beiden Seiten zu viele Waffen gebe. Dann startete die Demo durch die Planken zum Marktplatz, wo Tom Hauff vom Friedensbündnis Mannheim in einer Rede auf den (Ukraine-)Krieg und dessen auch dramatischen ökologischen Folgen hinwies. Danach demonstrierten die Teilnehmenden durch die Innenstadt und zum Schillerplatz, wo das Friedensbündnis, DFG-VK und weitere Organisationen Infostände aufgebaut hatten und es musikalische Beiträge (u. a. von „Lebenslaute“) und weitere Reden gab von Hedi Sauer-Gürth vom Friedensbündnis Mannheim und Monika Albicker, die über die Kampagne „Free Assange“ sprach. Julian Assange, ein investigativer Journalist und Gründer von WikiLeaks, ist in Großbritannien wegen seiner Aktivitäten und einem Auslieferungsersuchen der USA seit über 12 Jahren inhaftiert.

Außerdem berichtete ein Vertreter des Kurdischen Gemeinschaftszentrum Mannheim über den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg der Türkei in Nordsyrien und Nordirak. Es wurde die Frage gestellt: „Der Kampf für Frieden ist unteilbar, warum wird dieser Krieg von der deutschen Bundesregierung stillschweigend hingenommen? Ist das die wertebasierte Außenpolitik der Außenministerin Baerbock?“

Ukraine und Russland – Konfliktlösungsmöglichkeiten

Als Hauptredner stellte Clemens Ronnefeldt, Friedensreferent beim Internationalen Versöhnungsbund, dar, welche diplomatischen Bemühungen und Verhandlungslösungen es zur Beendigung des Ukraine-Kriegs es seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine gegeben hat und gibt. Entgegen der häufigen Behauptung, dass man mit Putin nicht verhandeln könne, wies Ronnefeldt auf das Getreideabkommen zwischen Ukraine und Russland zum sicheren Transport von Getreide aus ukrainischen Häfen hin. Es habe dazu beigetragen, Hungersnöte zu mildern. Auch über den Austausch von Gefangenen habe man sich einigen können.

Voraussetzungen für einen Waffenstillstand

Ronnefeldt stellte erforderlichen Bedingungen dar, damit die Konfliktparteien Russland, Ukraine und die USA einen Waffenstillstand erzielen könnten. Entscheidend sei es anzuerkennen, dass alle Konfliktparteien legitime Interessen und Missstände zu beklagen hätten. Ronnefeldt bezog sich dabei auf Jeffrey Sachs, Berater von drei UNO-Generalsekretären und
derzeit Beauftragter von Generalsekretär Antonio Guterres für
Nachhaltigkeitsfragen.

„Russland hat zu Unrecht und gewaltsam die Ukraine überfallen.

Die US-Regierung hat unrechtmäßig den Sturz Janukowitschs im Jahr 2014 gefördert und die Ukraine anschließend schwer bewaffnet, während sie die Nato-Erweiterung vorantrieb, um Russland im Schwarzen Meer einzukreisen.

Die Annexion der Krim war ebenso völkerrechtswidrig wie der Sturz des gewählten Präsidenten Vikor Janukowitschs.

Nach dem Sturz Janukowitschs weigerten sich die ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko und Wolodymyr Selenskyj, das Minsk-II-Abkommen umzusetzen, das laut OSZE auch von den Separatisten mit Unterstützung Russlands verletzt wurde.

Ein Waffenstillstand hat eine Chance, wenn die US-Regierung von einer weiteren Nato-Erweiterung in Richtung der russischen Grenzen Abstand nimmt, Russland seine Streitkräfte aus der Ukraine abzieht und die einseitige Annexion ukrainischen Territoriums rückgängig macht.“

Wie eine Deeskalation erreichen?

Als eine Möglichkeit zur Deeskalation erinnerte Ronnefeldt an einen Friedensplan, den die italienische Regierung abgestimmt mit dem UN-Generalsekretär und den G7-Staaten am 18. Mai 2022 vorgelegt hat. Er sieht vier Stufen mit konkreten Umsetzungsmaßnahmen vor: 1. Waffenstillstand, 2. Neutralität der Ukraine, 3. Lösung territorialer Fragen und 4. einen Europäischen Sicherheitspakt. Ziel ist der vollständige Rückzug der russischen Truppen aus der Ukraine und die territoriale Integrität der Ukraine.

Was kann getan werden?

Konkrete Handlungsmöglichkeiten sind die Unterstützung von Kriegsdienstverweigerern und Friedensgruppen aus und in Russland, Ukraine, Belarus sowie von Friedensorganisationen in Deutschland wie etwa Connection (KDV- und Deserteur-Unterstützerorganisation). Den unter den Waffeneinsätzen Leidenden in der Ukraine gilt es Spenden und Hilfsgüter zu geben.

#OBJECT WAR CAMPAIGN

Die DFG-VK-Gruppe Mannheim-Ludwigshafen sammelte Unterschriften für den u.a. von Connection e.V. gestarteten Appell #OBJECT WAR CAMPAIGN für Schutz und Asyl für Deserteure und Verweigerer aus Russland, Belarus und Ukraine, der an EU-Kommission, Europäisches Parlament und Europäischer Rat gerichtet ist.

Mithilfe ihrer Info-Mail hat die DFG-VK für die Demo und Kundgebung zum Tag der Menschenrechte geworben und auf die Initiative „Protect Odessa-Protect Humanity“ hingewiesen. Das ist ein Hilfsprojekt, das sich für die Menschen in Odessa einsetzt, die ganz besonders unter den Waffeneinsätzen leiden und von Odessas Partnerstadt Regensburg mitgetragen wird. Auf protect-odessa.org findet man Organisationen, denen man Spenden überweisen kann.

Text und Fotos Otto Reger

  • Ronnefeldts Rede nachlesen
  • Rede von Maximilian Heßlein nachlesen
  • Unterschriftenliste für #OBJECT WAR CAMPAIGN bei Connection runterladen

Kategorie: Demo, Kundgebung+Mahnwache

10/11/2021

Protest gegen Nato-Großmanöver DEFENDER EUROPE 2020! in Mannheim

150 Personen bei Kundgebung und Fahrraddemo zur Coleman-Kaserne

Musiker Bernd Köhler unterstützte mit seinen Liedern die Protestaktion am 22. Februar 2020 in Mannheim, beispielsweise mit dem Brecht-Lied „Am Grunde der Moldau“. Es motiviert zu Widerständigkeit, gegen die Pläne der Mächtigen.

Manöver Defender – Gegen unseren ausdrücklichen Widerspruch

Christoph Marischka von der Informationsstelle Militarisierung, IMI, verdeutlichte in seiner kämpferischen Rede was für einen wahnwitzigen Aufmarsch das Manöver Defender 2020 bedeutet und zu welchem gigantischen Logistikaufwand es führt. Es werden 20.000 bewaffnete Soldat*innen aus den USA eingeflogen und mit 9.000 US-Kräften zusammengeführt, die bereits in Europa stationiert sind. Zusammen mit 8.000 Soldat*innen der Nato-Verbündeten werden sie quer durch Europa in Richtung russische Grenze verlegt.

Marischka geht davon aus, dass die mit dem Manöver nach Europa gebrachten moderneren Waffen nicht alle wieder zurück transportiert werden, sondern hier verbleiben. Die russische Regierung werde das nicht achselzuckend hinnehmen, sondern ebenfalls ihre eigene Bevölkerung und die ihrer Nachbarstaaten ihrerseits mit Übungen in Angst und Schrecken versetzen.

Massive Unterstützung durch die Bundesregierung und die Bundeswehr

Marischka stellte dar, dass sich die Bundesregierung für die Unterstützung beim Manöver geradezu aufgedrängt habe. Deutschland habe sich schon gleich nach der Ukraine-Krise als Standort und Truppensteller der sog. NATO-Speerspitze – der Very High Readiness Joint Task Force – angeboten und aufgedrängt, die im Falle einer Eskalation als erstes an der russischen Grenze sein solle. Deutschland habe Abfangjäger im Baltikum stationiert und führe im Rahmen der „Enhanced Forward Presence“ – der verstärkten Vorwärtspräsenz der NATO – einen Kampfverband in Litauen. Deutschland habe sich als Standort eines neuen NATO-Logistikkommandos aufgedrängt, das dauerhaft solche Aufgaben wie bei Defender 2020 wahrnehmen solle und aktuell in Ulm aufgebaut werde.

Die eigentlichen Manöver werden erst im Mai – ausgerechnet um den Jahrestag der Befreiung herum – im Baltikum, Polen und Georgien stattfinden. Marischka wertete es als ermutigend, dass sich die Friedensbewegung gegen Defender durch Aktionskonferenzen und Aktionen gegen die Kriegsmaschinerie wehre.

Der Einsatz der Bundeswehr auch in Mali und Afghanistan das Gegenteil von Frieden gebracht. Auch dort versuchten sich die Menschen für bessere Lebensbedingungen ohne Militär und Waffen einzusetzen. Es gelte nun Manöver und Auslandseinsätze auch bei den Ostermarschaktionen zu themaisieren und diese einflussreicher zu machen.

Einsatz für die Freigabe der Kasernen erfolgreich

Otto Reger von der DFG-VK sprach im Namen des Friedensplenums. Er nannte es einen Gewinn für die Menschen in Mannheim, dass die von der Bundeswehr und der US-Armee frei gegebenen Kasernen endlich für zivile Zwecke genutzt werden können. Im Interesse von bezahlbarem Wohnen, sinnvollen Arbeitsplätzen und für die Erweiterung des Grünzugs und die Schaffung von Freiflächen für ein bessere Durchlüftung der Innenstadt sei die Flächenkonversion ein Gewinn.

Die Freigabe der US-Kasernen sei es in erster Linie eine militärische Rationalisierungsmaßnahme gewesen, bei der Waffen und die Soldat*innen nach Kaiserslautern und Wiesbaden verlagert wurden, weil dort die Kapazitäten ausgebaut wurden. Dennoch sei der jahrzehntelange Einsatz für die Kasernenfreigabe ein Erfolg gewesen. Nun sei es offensichtlich, dass mehr Wohnraum und Gewerbe entstanden seien. Lange Zeit hätten sich maßgebliche Kommunalpolitiker für einen Verbleib statt für einen Abzug der US-Armee engagiert zu haben.  Als Beispiel nannte er das Turley-Areal, wo inzwischen auch drei alternative Wohnprojekte – SWK, 13 Hektar Freiheit und Turley Umbau² entstanden sind. Dort sei selbstbestimmtes und solidarisch entwickeltes Wohnen nach den Zielsetzungen des Mietshäuser-Syndikats heute Wirklichkeit sei und dieser Wohnraum spekulative Zwecke entzogen sei.

Coleman endlich freigeben – Nein zu CDU-MdB Löbels scharfmacherischen Worten

Er innerte daran, dass Coleman, die letzte noch immer genutzte Kaserne sei, deren Freigabe bereits weitgehend vollzogen war, dann aber kurzfristig und abrupt revidiert wurde. Die im Bürgerbeteiligungsprozess entwickelten Nutzungsvorstellungen fanden ein jähes Ende. Reger forderte die Kommunalpolitiker auf sich für eine Freigabe von Coleman einzusetzen und kritisierte dabei Nikolas Löbels Einstellung, der für die CDU sowohl im Gemeinderat als auch im Bundestag sitzt. Löbel, habe laut Mannheimer Morgen gesagt, „ich werbe um Verständnis und Unterstützung für die Soldaten, denn sie handeln im Sinne unserer Sicherheit.“ Reger widersprach dieser Forderung, denn das Manöver erfolge im Zuge von Aufrüstung und Eskalation, für die es kein Verständnis geben könne. Anstelle der von Löbel bewunderten „Demonstration der Stärke des Westens“ müsste Russland Gespräche und andere vertrauensbildende Maßnahmen angeboten werden. Denn das immer als Vorwand genommene Sicherheitsinteresse der baltischen Staaten und von Polen müsse dann auch Russland zugestanden werden. Durch die unnachgiebige Ost-Expansion der Nato sei Russlands Sicherheitsinteresse schließlich permanent ignoriert worden. Im Übrigen könne Sicherheit eben nicht durch Soldaten und Waffen gewährleistet werden, sondern durch Abrüstungsabkommen. Die von Sowjetunion und den USA vereinbarten SALT- und das INF-Abkommen hätten schließlich zur Vernichtung von Waffen geführt.

Medienecho

Demonstration gegen Nato-Manöver von dem Coleman-Materiallager, Rhein-Neckar-Zeitung 25.02.2020


Ursprüngliche Seite mit der Aktionsankündigung

Protest gegen das Nato-Großmanöver DEFENDER EUROPE 2020!

Für die Demilitarisierung des Coleman-Areals!
Mannheim darf nicht zur Drehscheibe künftiger Kriege werden!

Sa. 22. Feb. 2020, Kundgebung um 13 Uhr am Alten Messplatz und am Coleman-Areal um 15 Uhr

„US-DEFENDER EUROPE 2020“

Coleman-Areal in Mannheim Teil der NATO-Großübung

Seit Monaten wird die seit 25 Jahren größte NATO-Militärübung in Europa unter US-amerikanischer Führung vorbereitet. Zeitpunkt: Januar bis Mitte Mai 2020. Die eigentlichen Manöver sollen im April und Mai stattfinden.

Ein wichtiger Teil davon spielt sich seit Ende Januar in Mannheim ab. Das 214 Hektar große Coleman-Areal in Mannheim-Sandhofen, das von der US-Army als Militärstandort für die Lagerung, Wartung und Bereitstellung von Panzern und anderen Militärfahrzeugen genutzt wird, dient als logistische Drehscheibe. Seit dem 27. Januar bis Ende Februar werden Militärfahrzeuge und Panzer in die Coleman verladen und von der Bundeswehr für die US-Armee zu den Militärmanövern in Osteuropa per Zug bzw. LKWs nachts transportiert.

Es werden rund 20.000 US-Soldaten aus den USA quer durch Deutschland bis nach Osteuropa verlegt. Insgesamt werden 37.000 Soldaten aus 17 Nationen beteiligt sein. Ein Signal – heißt es von Seiten der US-Armee und den NATO-Staaten. Es ist klar, an wen sich das Signal richtet: Russland. Und die Bundeswehr spielt hierbei eine große Rolle, wie der Inspekteur der Streitkräftebasis, Generalleutnant Martin Schelleis im Online-Statement der Bundeswehr bestätigt.

Die Bundeswehr beteiligt sich mit bis zu 1.500 Soldaten als Unterstützung der US-Truppenverlegungen. Der erste Transport war per Zug, alle weiteren werden vor allem nachts und über die Autobahnen erfolgen. Für den Seetransport aus den USA spielt der Mannheimer Binnenhafen eine wichtige Rolle.

NEIN zum NATO-Kriegsmanöver Defender 2020!
Defender 2020“ erweist sich als brandgefährliche und vor allem umweltzerstörende Kriegsübung. Europa braucht eine neue Entspannungspolitik. Darin liegt seine „neue Verantwortung“! Wer Frieden vorbereiten will, braucht Friedenswerkzeug wie zum Beispiel zivile Konfliktbearbeitung – kein Kriegswerkzeug – kein Defender-Manöver 2020

Wir fordern:

  • Entspannungspolitik und politische Konfliktlösungen statt militärischer Konfrontation!
  • Konsequente Abrüstung und Investitionen in eine sozial/ökologische Wende!
  • Demilitarisierung des Coleman-Areals!
  • Mannheim darf nicht zur Drehscheibe kommender Kriege werden!


Flyer für die Protestaktion runterladen

Wir werden nach der Kundgebung um ca. 14:00 Uhr vom Alten Messplatz in einem Fahrradkorso nach Coleman fahren, wo wir voraussichtlich gegen 15:00 Uhr eintreffen.

Kategorie: Coleman-Kaserne, Demo, Klima+Umweltschutz, Militär in Mannheim Stichworte: Coleman, Defender, Fahrraddemo

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