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Aktionen

04/21/2022

Ostermarsch Mannheim 2022

400 Teilnehmende für sofortiges Ende des Ukrainekrieges, gegen Waffenlieferungen und Aufrüstung

Mit 400 Teilnehmenden fand der Ostermarsch gute Unterstützung und machte deutlich, dass der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine eindeutig auf Ablehnung stößt und Putin seine Truppen sofort zurückziehen muss. In den Reden wurden Waffenlieferungen als konfliktverschärfend abgelehnt und die massive Erhöhung der Rüstungsausgaben ebenfalls. Die Reden von Hedi Sauer-Gürth, Friedensbündnis Mannheim, Ralf Heller, DGB-Kreisvorsitzender Mannheim und Betriebsratsvorsitzender Uniklinikum MA, Tobias Pflüger, Informationsstelle Militarisierung und Ex-MdB und Ex-MdEP und Maximilian Heßlein, Wirtschafts- und Sozialpfarrer des Kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt der Evangelischen Kirche können im Audioarchiv der Freien Radios nachgehört werden.

Medienecho

Erfreulicherweise berichteten mehrere Medien über den Ostermarsch

Ostermarsch: Proteste für den Frieden auf den Planken / Kundgebungen auf den Kapuzinerplanken und auf dem Schillerplatz – Deutliches Nein zu Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine, Mannheimer Morgen, Online 18.0422 und Print 19.04.22 (Bezahlschranke)

Ostermarsch in Mannheim: Kritik an geplanten Waffenlieferungen –
Mehr als 400 Teilnehmer forderten ein Ende des Kriegs gegen die Ukraine, Rhein-Neckar-Zeitung, 19.04.22

Ostermarsch in Mannheim im Zeichen des Ukraine-Krieges, Kommunal-Info Mannheim, 18.04.22

Friedensaktivist besorgt: „Es droht ein Atomwaffen-Einsatz“, Interview mit Roland Schuster, Rheinpfalz 14.04.22 (Bezahlschranke)

Kategorie: Mitmachen, Ostermarsch

04/20/2022

FRIEDENSKLIMA! für die BUGA 23

Rüstung und Krieg heizen dem Klima ein und beschleunigen die Erderwärmung

Die Ausstellung FRIEDENSKLIMA! zeigt Alternativen

Vom 14. April bis 8. Oktober 2023 findet in Mannheim die Bundesgartenschau 2023 (Buga) statt, großteils auf dem Geländer der früheren Spinelli-Kaserne. Die DFG-VK und die Friedensbewegung hat sich jahrelang für die Freigabe und Konversion der zahlreichen Kasernen der US-Armee eingesetzt. Diese waren für das US-Militär eine Drehscheibe für die Kriege auf dem Balkan und im Nahen und Mittleren Osten.

Zahlreiche Veranstaltungen ergänzen die Ausstellung

Begleitend zur Ausstellung gibt es sowohl auf als auch außerhalb der Buga zahlreiche Veranstaltungen, wie diese ausführliche Übersicht zeigt. Daraus geht hervor, dass mehrere Veranstaltungen jeweils tagsüber auf dem Campus-Gelände der Buga stattfinden und zusätzlich am Abend in verschiedenen Veranstaltungsräumen in der Stadt.

Am Stand bei der Ausstellung können sich friedens- und zivilgesellschaftliche Gruppen präsentieren, so wie das auch die DFG-VK tut. Die DFG-VK-Gruppen MA-LU sucht dafür Leute, die an einem Tag an den Stand kommen und uns zwischen10 und 17 Uhr für ein paar Stunden unterstützen. Wer dazu bereit ist, schickt bitte eine Mail mit dem Betreff „Standbetreuung“ an Walter Fischer elwa.grafi@freenet.de

Der Förderverein für Frieden, Abrüstung und internationale Zusammenarbeit (kurz Frieden Mannheim bei der die DFG-VK Mitglied ist) ist Vertragspartner der Buga-Gesellschaft. Er hat den Internetauftritt frieden-mannheim.de/buga23 wo weiterführende Infos veröffentlicht werden.

Militärfahrzeuge der US-Armee in der Spinelli-Kaserne im Jahr 2005

Sag mir, wo die Blumen sind

Bis auf die Coleman-Kaserne sind die US-Kasernen geräumt, nicht wegen Abrüstung, sondern aus Rationalisierungsgründen. Um die tatsächliche Reduzierung von Rüstungsproduktion, -export und -ausgaben zu erreichen, bedarf es noch jeder Menge Überzeugungsarbeit. Ohne Fortschritte auf diesem Gebiet, droht der Erde der Klimakollaps und immer mehr Menschen sind von Krieg, Flucht und Vertreibung betroffen. Die Ausstellung „FRIEDENSKLIMA! 17 Ziele für Gerechtigkeit und Frieden“ zeigt mit ihren Stelltafeln und Würfel, warum das so ist und wie die UN-Nachhaltigkeitsziele genutzt werden können, um Sicherheit mit zivilen statt mit militärischen Zielen zu erreichen. Die Ausstellung wurde von Friedensregion Bodensee e.V. und friedensräume Lindau erstellt und bei der Gartenschau in Lindau 2021 gezeigt und weckte großes Interesse.

Wir brauchen Unterstützung!

Die in Lindau gezeigte Ausstellung berücksichtigt die Situation am Bodensee. Wir von der DFG-VK MA-LU engagieren uns mit dem Förderverein für Frieden, Abrüstung und internationale Zusammenarbeit e.V. dafür, dass eine Version der Ausstellung erstellt wird, die Situation in Mannheim und der Region zum Ausdruck bringt, um sie auf der Buga zeigen zu können. Das kostet sehr viel Geld, weswegen wir Sponsoren und Förderer suchen. Auch für die Betreuung der Ausstellung auf der Buga und schon jetzt bei der Vorbereitung benötigen wir finanzielle als praktische Unterstützung.

Melde Dich, wenn Du uns bei vielfältigen und praktischen Aufgaben unterstützen kannst: mannheim@dfg-vk.de.

Spinelli in Wandel der Zeit

Ein Foto zeigt eine Protestaktion vor dem Kaserneneingang, das Gelände und die jetzt entkernte sogenannte U-Halle.

Kategorie: Aktionen, Coleman-Kaserne, Klima+Umweltschutz, Mitmachen

10/11/2021

Protest gegen Nato-Großmanöver DEFENDER EUROPE 2020! in Mannheim

150 Personen bei Kundgebung und Fahrraddemo zur Coleman-Kaserne

Musiker Bernd Köhler unterstützte mit seinen Liedern die Protestaktion am 22. Februar 2020 in Mannheim, beispielsweise mit dem Brecht-Lied „Am Grunde der Moldau“. Es motiviert zu Widerständigkeit, gegen die Pläne der Mächtigen.

Manöver Defender – Gegen unseren ausdrücklichen Widerspruch

Christoph Marischka von der Informationsstelle Militarisierung, IMI, verdeutlichte in seiner kämpferischen Rede was für einen wahnwitzigen Aufmarsch das Manöver Defender 2020 bedeutet und zu welchem gigantischen Logistikaufwand es führt. Es werden 20.000 bewaffnete Soldat*innen aus den USA eingeflogen und mit 9.000 US-Kräften zusammengeführt, die bereits in Europa stationiert sind. Zusammen mit 8.000 Soldat*innen der Nato-Verbündeten werden sie quer durch Europa in Richtung russische Grenze verlegt.

Marischka geht davon aus, dass die mit dem Manöver nach Europa gebrachten moderneren Waffen nicht alle wieder zurück transportiert werden, sondern hier verbleiben. Die russische Regierung werde das nicht achselzuckend hinnehmen, sondern ebenfalls ihre eigene Bevölkerung und die ihrer Nachbarstaaten ihrerseits mit Übungen in Angst und Schrecken versetzen.

Massive Unterstützung durch die Bundesregierung und die Bundeswehr

Marischka stellte dar, dass sich die Bundesregierung für die Unterstützung beim Manöver geradezu aufgedrängt habe. Deutschland habe sich schon gleich nach der Ukraine-Krise als Standort und Truppensteller der sog. NATO-Speerspitze – der Very High Readiness Joint Task Force – angeboten und aufgedrängt, die im Falle einer Eskalation als erstes an der russischen Grenze sein solle. Deutschland habe Abfangjäger im Baltikum stationiert und führe im Rahmen der „Enhanced Forward Presence“ – der verstärkten Vorwärtspräsenz der NATO – einen Kampfverband in Litauen. Deutschland habe sich als Standort eines neuen NATO-Logistikkommandos aufgedrängt, das dauerhaft solche Aufgaben wie bei Defender 2020 wahrnehmen solle und aktuell in Ulm aufgebaut werde.

Die eigentlichen Manöver werden erst im Mai – ausgerechnet um den Jahrestag der Befreiung herum – im Baltikum, Polen und Georgien stattfinden. Marischka wertete es als ermutigend, dass sich die Friedensbewegung gegen Defender durch Aktionskonferenzen und Aktionen gegen die Kriegsmaschinerie wehre.

Der Einsatz der Bundeswehr auch in Mali und Afghanistan das Gegenteil von Frieden gebracht. Auch dort versuchten sich die Menschen für bessere Lebensbedingungen ohne Militär und Waffen einzusetzen. Es gelte nun Manöver und Auslandseinsätze auch bei den Ostermarschaktionen zu themaisieren und diese einflussreicher zu machen.

Einsatz für die Freigabe der Kasernen erfolgreich

Otto Reger von der DFG-VK sprach im Namen des Friedensplenums. Er nannte es einen Gewinn für die Menschen in Mannheim, dass die von der Bundeswehr und der US-Armee frei gegebenen Kasernen endlich für zivile Zwecke genutzt werden können. Im Interesse von bezahlbarem Wohnen, sinnvollen Arbeitsplätzen und für die Erweiterung des Grünzugs und die Schaffung von Freiflächen für ein bessere Durchlüftung der Innenstadt sei die Flächenkonversion ein Gewinn.

Die Freigabe der US-Kasernen sei es in erster Linie eine militärische Rationalisierungsmaßnahme gewesen, bei der Waffen und die Soldat*innen nach Kaiserslautern und Wiesbaden verlagert wurden, weil dort die Kapazitäten ausgebaut wurden. Dennoch sei der jahrzehntelange Einsatz für die Kasernenfreigabe ein Erfolg gewesen. Nun sei es offensichtlich, dass mehr Wohnraum und Gewerbe entstanden seien. Lange Zeit hätten sich maßgebliche Kommunalpolitiker für einen Verbleib statt für einen Abzug der US-Armee engagiert zu haben.  Als Beispiel nannte er das Turley-Areal, wo inzwischen auch drei alternative Wohnprojekte – SWK, 13 Hektar Freiheit und Turley Umbau² entstanden sind. Dort sei selbstbestimmtes und solidarisch entwickeltes Wohnen nach den Zielsetzungen des Mietshäuser-Syndikats heute Wirklichkeit sei und dieser Wohnraum spekulative Zwecke entzogen sei.

Coleman endlich freigeben – Nein zu CDU-MdB Löbels scharfmacherischen Worten

Er innerte daran, dass Coleman, die letzte noch immer genutzte Kaserne sei, deren Freigabe bereits weitgehend vollzogen war, dann aber kurzfristig und abrupt revidiert wurde. Die im Bürgerbeteiligungsprozess entwickelten Nutzungsvorstellungen fanden ein jähes Ende. Reger forderte die Kommunalpolitiker auf sich für eine Freigabe von Coleman einzusetzen und kritisierte dabei Nikolas Löbels Einstellung, der für die CDU sowohl im Gemeinderat als auch im Bundestag sitzt. Löbel, habe laut Mannheimer Morgen gesagt, „ich werbe um Verständnis und Unterstützung für die Soldaten, denn sie handeln im Sinne unserer Sicherheit.“ Reger widersprach dieser Forderung, denn das Manöver erfolge im Zuge von Aufrüstung und Eskalation, für die es kein Verständnis geben könne. Anstelle der von Löbel bewunderten „Demonstration der Stärke des Westens“ müsste Russland Gespräche und andere vertrauensbildende Maßnahmen angeboten werden. Denn das immer als Vorwand genommene Sicherheitsinteresse der baltischen Staaten und von Polen müsse dann auch Russland zugestanden werden. Durch die unnachgiebige Ost-Expansion der Nato sei Russlands Sicherheitsinteresse schließlich permanent ignoriert worden. Im Übrigen könne Sicherheit eben nicht durch Soldaten und Waffen gewährleistet werden, sondern durch Abrüstungsabkommen. Die von Sowjetunion und den USA vereinbarten SALT- und das INF-Abkommen hätten schließlich zur Vernichtung von Waffen geführt.

Medienecho

Demonstration gegen Nato-Manöver von dem Coleman-Materiallager, Rhein-Neckar-Zeitung 25.02.2020


Ursprüngliche Seite mit der Aktionsankündigung

Protest gegen das Nato-Großmanöver DEFENDER EUROPE 2020!

Für die Demilitarisierung des Coleman-Areals!
Mannheim darf nicht zur Drehscheibe künftiger Kriege werden!

Sa. 22. Feb. 2020, Kundgebung um 13 Uhr am Alten Messplatz und am Coleman-Areal um 15 Uhr

„US-DEFENDER EUROPE 2020“

Coleman-Areal in Mannheim Teil der NATO-Großübung

Seit Monaten wird die seit 25 Jahren größte NATO-Militärübung in Europa unter US-amerikanischer Führung vorbereitet. Zeitpunkt: Januar bis Mitte Mai 2020. Die eigentlichen Manöver sollen im April und Mai stattfinden.

Ein wichtiger Teil davon spielt sich seit Ende Januar in Mannheim ab. Das 214 Hektar große Coleman-Areal in Mannheim-Sandhofen, das von der US-Army als Militärstandort für die Lagerung, Wartung und Bereitstellung von Panzern und anderen Militärfahrzeugen genutzt wird, dient als logistische Drehscheibe. Seit dem 27. Januar bis Ende Februar werden Militärfahrzeuge und Panzer in die Coleman verladen und von der Bundeswehr für die US-Armee zu den Militärmanövern in Osteuropa per Zug bzw. LKWs nachts transportiert.

Es werden rund 20.000 US-Soldaten aus den USA quer durch Deutschland bis nach Osteuropa verlegt. Insgesamt werden 37.000 Soldaten aus 17 Nationen beteiligt sein. Ein Signal – heißt es von Seiten der US-Armee und den NATO-Staaten. Es ist klar, an wen sich das Signal richtet: Russland. Und die Bundeswehr spielt hierbei eine große Rolle, wie der Inspekteur der Streitkräftebasis, Generalleutnant Martin Schelleis im Online-Statement der Bundeswehr bestätigt.

Die Bundeswehr beteiligt sich mit bis zu 1.500 Soldaten als Unterstützung der US-Truppenverlegungen. Der erste Transport war per Zug, alle weiteren werden vor allem nachts und über die Autobahnen erfolgen. Für den Seetransport aus den USA spielt der Mannheimer Binnenhafen eine wichtige Rolle.

NEIN zum NATO-Kriegsmanöver Defender 2020!
Defender 2020“ erweist sich als brandgefährliche und vor allem umweltzerstörende Kriegsübung. Europa braucht eine neue Entspannungspolitik. Darin liegt seine „neue Verantwortung“! Wer Frieden vorbereiten will, braucht Friedenswerkzeug wie zum Beispiel zivile Konfliktbearbeitung – kein Kriegswerkzeug – kein Defender-Manöver 2020

Wir fordern:

  • Entspannungspolitik und politische Konfliktlösungen statt militärischer Konfrontation!
  • Konsequente Abrüstung und Investitionen in eine sozial/ökologische Wende!
  • Demilitarisierung des Coleman-Areals!
  • Mannheim darf nicht zur Drehscheibe kommender Kriege werden!


Flyer für die Protestaktion runterladen

Wir werden nach der Kundgebung um ca. 14:00 Uhr vom Alten Messplatz in einem Fahrradkorso nach Coleman fahren, wo wir voraussichtlich gegen 15:00 Uhr eintreffen.

Kategorie: Coleman-Kaserne, Demo, Klima+Umweltschutz, Militär in Mannheim Stichworte: Coleman, Defender, Fahrraddemo

10/11/2021

Flaggentag der Mayors for Peace

Mannheim hat sich 2020 zum ersten Mal beteiligt und für atomare Abrüstung ausgesprochen

Aufgrund einer Anregung der DFG-VK Gruppe MA-LU hat sich Mannheim 2020 erstmals am Flaggentag der Mayors for Peace (Bürgermeister für den Frieden) am 8. Juli beteiligt. Die beiden grünen Fahnen mit weißer Schrift und der Friedenstaube verschönerten die Rathausfassade ganz offensichtlich. DFG-VK und Friedensplenum Mannheim begrüßen es, dass sich die Stadt bei diesem Thema nun auch auf diese Weise eindeutig positioniert hat. MIt einer Solidaritätsaktion vor dem Rathaus haben Aktive von DFG-VK und Friedensplenum auf den Flaggentag hingewiesen und mittels Transparente verdeutlich, dass wir von der Bundesregierung fordern dem Atomwaffenverbotsvertrag beizutreten und sich für einen Abzug der Atomwaffen aus dem Bundeswehrstandort Büchel einzusetzen.

In einer Presseerklärung haben DFG-VK und Friedensplenum auf wichtige Fakten und Zusammenhänge hingewiesen und aktuelle Forderungen gestellt.

Kategorie: Aktionen, Atomare Abrüstung

10/11/2021

Die Aufrüstungsspirale muss ein Ende haben! Rüstungskontrolle und Atomwaffenverbot jetzt?

Informationsveranstaltung im DGB-Haus Mannheim aus Anlass des Antikriegstags 2020

Regina Hagen Antikriegstag 2020 im DGB-Haus Mannheim

Auf Einladung von DGB und Friedensplenum Mannheim hielt Regina Hagen am 9.9.2020 einen sehr informativen Vortrag

Bevor Regina Hagen Zahlen zu A-Waffen nannte, erinnerte sie in ihrem informativen Vortrag, daran, dass der Atomare Nichtverbreitungsvertrag vor 50 Jahren in Kraft getreten sei. Das renommierte Stockholmer Friedensforschungsinstituts SIPRI veröffentlicht seit Jahrzehnten seine Rechercheergebnisse über die weltweiten Rüstungsaktivitäten und nennt die Zahlen der Atomsprengköpfe, die die Atommächte besitzen. Laut SIPRI gab es Anfang 2020 weltweit 13.400 A-Bomben, wovon mehr als 90 Prozent von USA und Russland produziert wurden. Das sei immer noch eine viel zu große Menge, so Hagen, aber deutlich weniger als die einstmals vorhandenen 60.000 Sprengköpfe.

Echte Abrüstung durch den Mittelstreckenvertrag INF
Eine wichtige Ursache für diesen Rückgang ist der INF-Vertrag über die Reduzierung von A-Bomben und Trägerraketen, den die USA und die Sowjetunion unter Reagan und Gorbatschow 1987 unterzeichnet haben. Dieser echte Abrüstungsvertrag, der den Abzug von Pershing-und SS-20-Atomraketen aus Deutschland ermöglichte; wurde 2018 von Präsident Trump aufgekündigt und danach von Präsident Putin. Beide Seiten beschuldigen sich gegenseitig, gegen den Vertrag verstoßen zu haben.

Hagen nannte weitere Verträge, die einseitig  von Trump aufgekündigt wurden, sodass jetzt nur noch das 2009 vom US-Präsident und vom russischen Präsident abgeschlossene New-Start-Abkommen übrig ist. Dadurch wurde die Zahl der strategischen A-Waffen begrenzt, es läuft aber nächstes Jahr aus, wenn es nicht erneuert wird.

Alle Atommächte unternehmen enormen Anstrengungen, um ihre nuklearen Sprengköpfe und Trägerraketen quantitativ und qualitativ aufzurüsten, was sie verharmlosend Modernisierung nennen. Sowohl Russland als auch die USA geben dafür gigantische finanzielle Mittel aus, die sich für die USA auf unvorstellbare 1.800 Milliarden US-Dollar summieren. Hagen erwähnte, dass Russland beispielsweise Überschallraketen und Unterwasserdrohnen entwickle und Präsident Putin im Juni die Nukleardoktrin geändert habe. Russland werde ggf. auch als erster A-Waffen einsetzen, wenn es sich gegen einen massiven konventionellen Angriff nicht mehr konventionell verteidigen könne.

Gefährliche technologische und ideologische Entwicklungen
Eine weitere bedrohliche Entwicklung sei in den USA die Entwicklung von kleineren taktischen Atombomben, die eine geringere Sprengkraft als die Hiroshima-Bombe haben. Dadurch könnten sie besser auf den Trient-U-Booten der USA montiert werden und seien gut geeignet, militärische Konmandozentralen zu zerstören. Das verschaffe einen militärischen Vorteil und hebele gleichzeitig auch die nukleare Teilhabe aus.

Hagen kritisierte die Bundesregierung, die behaupte, mit der nuklearen Teilhabe (Bundeswehrpiloten üben mit Kampfflugzeugen, Atomwaffen ins Ziel zu befördern) habe sie einen Einfluss auf die atomaren Einsatzpläne und -entscheidungen. Diese Behauptung sei falsch wie der Jurist Bernd Hahnefeld von den Internationalen Jurist*innen gegen A-Waffen (IALANA) dargelegt habe. Sie verwies dabei auf den aufschlussreichen Artikel „Wie sich die Bundesregierung dem Völkerrecht widersetzt! Von Martin Singe der im „FriedenForum“ Nr. 5-2020 erschienen ist. Hagen erinnerte daran, dass der Internationale Gerichtshof nicht nur den Einsatz von A-Waffen als völkerrechtswidrig bewerte, sondern bereits die Androhung ihres Einsatzes.

Die von Saudi-Arabien seit Jahrzehnten betriebene Aufrüstung auch durch die von der Bundesregierung genehmigten Rüstungsexporte möglich. Es ist daher alarmierend, wenn Hagen darauf hinwies, dass Saudi-Arabien an der Atombombe arbeite und dabei von China und der USA unterstützt werde.

Der Atomwaffenverbotsvertrag – ein Lichtblick
Am 7.7. 2017 haben sich 124 Staaten in einer UNO-Konferenz getroffen und mit einer Mehrheit von 122 Stimmen den Atomwaffenverbotsvertrag (AVV) beschlossen. 44 Staaten haben ihn bisher ratifiziert.  Wenn ihn 50 Länder ratifiziert haben, ist er völkerrechtlich verbindlich. Dann wären A-Waffen wie bereits biologische und chemische Waffen geächtet. Der Einsatz von A-Waffen sowie Bau, Weitergabe, Besitz und Annahme von A-Waffen wären dann völkerrechtlich verboten.

Die Nato übe massiven Druck auf die Staaten aus, die den AVV angenommen haben, um sie von der Ratifizierung abzuhalten, so Hagen. Das sei zwar im Sinne der Nato-Doktrin konsequent, denn beim Nato-Gipfel am 3. und 4.12.2019 habe die Nato betont, dass die Nato ein nukleares Bündnis sei, solange es A-Waffen gebe. Politisch und finanziell sei die Nato-Sicht völlig inakzeptabel. Hagen plädierte dafür, sich für den AVV einzusetzen, ob mit (Blockade-)Aktionen am A-Waffen-Standort Büchel oder mit dem ICAN-Städteappell oder der ICAN-Erklärung für Abgeordnete.

ICAN (International Campaign to Abolish Nuclear Weapons, Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen) ist ein internationales Bündnis von Nichtregierungsorganisationen das maßgeblich dazu beigetragen hat, dass der AWV beschlossen wurde. ICAN wurde dafür 2017 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Dank des Engagements von DFG-VK und Friedensplenum hat der Mannheimer Gemeinderat den ICAN-Städteappell beschlossen und die MdL Elke Zimmer, Boris Weirauch und Stefan Fulst-Blei die ICAN-Erklärung. Die Mannheimer MdB Gökay Akbulut hat die Erklärung in Eigeninitiative bereits vor langem unterzeichnet.

Kategorie: Antikriegstag, Atomare Abrüstung Stichworte: Atomwaffenverbotsvertrag, Regina Hagen

10/09/2021

Kein „Tag der Bundeswehr“

Friedensaktivisten spucken der Bundeswehr in die Propaganda-Suppe

Ein Bündnis von verschiedenen Organisationen hat am 9. Juni auch in Mannheim dafür gesorgt, dass die Bundeswehr an ihrem Standort im Stadtteil Neuostheim ihr Friede-Freude-Eierkuchen-Tarnmanöver nicht ohne Gegen-Information durchziehen konnte. Dazu gab es Aktionen an drei verschiedenen Orten.

Aktionen am Bahnhof, vor dem Bundeswehrgelände und auf dem Parkplatz

Der sogenannte Bildungscampus der Bundeswehr in Mannheim-Neuostheim war anders als sonst üblich mit zahlreichen Waffensystemen vollgestellt, darunter auch ein Leopard-Panzer. Und es ein gab auch ein Feldlager, das den soldatischen Alltag verdeutlichen oder besser gesagt verniedlichen sollte. Das kommt in einem Artikel der Rhein-Neckar-Zeitung zum Ausdruck, die kritisiert, dass die Darstellung der Bundeswehr mit Lagerfeuerromantik wenig mit der Wirklichkeit zu tun hat. Ein Foto zeigt außerdem wie Kinder auf einem Leopard-Panzer herumklettern dürfen. Im Artikel wird auch auf den Protest des Friedensplenums und dessen Gegeninformationen eingegangen.

Denkanstöße
Gegenüber vom Haupteingang des Militärspektakels hatten Friedensplenum und DFG-VK MA-LU und weitere Organisationen Infostände aufgebaut und mit Transparenten und Friedensfahnen deutlich gemacht, dass es Alternativen zum Militär gibt. Das sollte für die Anlass zum Nachdenken sein, die nicht unbedingt eingefleischte Bundeswehrversteher sind. Sehr pfiffig waren Flyer in Postkartengröße, die im Stil der Bundeswehrwerbekarte gemacht waren und mittels Fragen den Finger in die Wunde legten: Was hat der Afghanistaneinsatz gebracht? Was kostet die Bundeswehr? Warum braucht so ein toller Haufen wie die Bundeswehr eigentlich Werbung? Die Aussagen und Zahlen auf der Rückseite sind geeignet, manche zum Nachdenken anzuregen.

Viel(e) erreicht
Die Frageflyer wurden auch an die verteilt, die mit dem Auto auf den Maimarktparkplatz fuhren, um sich mit dem Shuttle-Bus auf das Gelände bringen zu lassen. Zusätzlich wurden die Flyer auch vor den Shuttle-Bussen verteilt, um jene zu erreichen, die vom anderen Parkplatz gekommen waren.

Es gab auch im Bundeswehrgelände eine Aktion mit einem Banner. Es war im Stil der Bundeswehrwerbe-Kampagne „Mach was wirklich zählt.“ gemacht und verfremdete den ursprünglichen Slogan „Grünzeug ist gut für deine Karriere.“ Stattdessen stand gut sichtbar auf dem Transparent der Satz „Grünzeug ist auch tödlich für deine Karriere“  ergänzt durch „Mach was wirklich killt.de“

Wo spielt die Musik (wofür)?
Musik kann durchaus eine Waffe sein. Auch wenn sie nicht tödlich ist, gehört sie schon lange zu den weichen Instrumenten um Kriegs- und Kampfbereitschaft zu verstärken und zu fördern. Man denke an Weihnachtskonzerte nicht nur in Kirchen und zur Weihnachtszeit, sondern auch an Feste, wo die MusikerInnen in Uniformen nicht nur Märsche zum besten geben, sondern auch Popmusik. Es ist sehr bedauerlich, dass es der Bundeswehr gelungen ist, die Popakademie auf das Militärgelände zu locken und vor ihren Karren zu spannen. Vielleicht ist das auch ein Ergebnis der zivil-militärischen Zusammenarbeit, die im Bildungszentrum der Bundeswehr mit intensiver Vernetzungsarbeit forciert wird und bei Mannheims Ersten Bürgermeister Specht große Unterstützung findet.

Es wäre sicherlich ein erstrebenswertes Ziel, dass die Popakademie und deren Studierende sich künftig solchen Auftritten verweigern. Schließlich haben MusikerInnen ganz wesentlich dazu beigetragen, der Militarisierung der Gesellschaft und der Kriegsvorbereitung und -führung entgegen zu treten.

Weiterführende Infos

  • Rede von Stadtrat Thomas Trüper
  • Krieg als Familienfest: Der “Tag der Bundeswehr” in Mannheim, Kommunalinfo Mannheim, 13.06.2018
  • Wenn Kinder auf Panzern turnen, Rhein-Neckar-Zeitung, 11.06.2018
  • „Tag der Bundeswehr“ wird zum Protesttag gegen Militär, dfg-vk.de, Themenseite Anti-Militarisierung, 10.06.2018

Kategorie: Aktionen, Bundeswehr-Campus, Kundgebung+Mahnwache, Militär in Mannheim

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