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Militär in Mannheim

04/12/2023

„FRIEDENSKLIMA! 17 Ziele für Gerechtigkeit und Frieden“

Mit einer Ausstellung Druck auf die Politik gemacht

Willkommensfläche

Nicht erst seit dem Ukraine-Krieg heizen Rüstung und Krieg dem Klima ein und beschleunigen die Erderwärmung und verursachen Tote und unfassbares Leid. Dass wir das ändern können, stellt die Ausstellung FRIEDENSKLIMA! 17 Ziele für Gerechtigkeit und Frieden buchstäblich hervorragend dar, die vom 14. April bis zum 8. Oktober auf der Buga 23 präsentiert wurde vom Förderverein für Frieden, Abrüstung und internationale Zusammenarbeit, (kurz Förderverein Frieden) in Kooperation mit DFG-VK und Friedensbündnis Mannheim. Auf zwei Meter hohen Säulen (Stelen) stellt die Ausstellung in einer gestalterisch und grafisch gelungenen Kombination von Texten, Zeichnungen und Zitaten dar, was es mit den 17 Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals, SDG) der Vereinten Nationen auf sich hat. Dass das Ziel 16 – Frieden, Gerechtigkeit, starke Institutionen – eine zentrale Rolle spielen muss, wird nachvollziehbar erklärt.

Das Friedensziel steht im Gegensatz zu einer brutalen Wirklichkeit, die von der Macht der Rüstungsfirmen im Verein mit der Politik geprägt ist. Sie pushen die Waffenentwicklung und -herstellung und rauben damit wichtige Ressourcen und lenken das Denken in die Sackgasse einer militärisch ausgerichteten Sicherheitspolitik. Sie nähren die Illusion, das menschliche Bedürfnis nach Sicherheit könne nur mithilfe von Abschreckung und Rüstung erreicht werden. Obwohl ständige Kriege das Gegenteil beweisen, wird der Mythos von der Wirksamkeit von Gewalt permanent wiedergekäut und verbreitet. Die anderen werden als Konkurrenten, Gegner und Feinde angesehen und nicht als potenzielle Partner. Planen und Handeln sind geprägt von Misstrauen, (vernichtendem) Wettbewerb und Konkurrenzkampf statt von Vertrauensbildung, fairen Vereinbarungen und ausgewogener Kooperation, die zur Lösung zahlreicher echter Belastungen und Gefahren dringend nötig sind.

Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung

Die 17 Nachhaltigkeitsziele wurden mit der „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ beim UN-Gipfel in New York am 25. September 2015 von 193 Staaten beschlossen. Sie ist das erste internationale Abkommen, bei dem die Armutsbekämpfung und die ökonomische, ökologische und soziale Entwicklung verknüpft werden. Zentrales Ziel ist es, den Frieden zu fördern und den Menschen ein Leben in Würde in einer intakten Umwelt und in Freiheit zu ermöglichen.

Wenn der Bundesregierung das Nachhaltigkeitsziel 13 „Maßnahmen zum Klimaschutz“ wichtig wäre, dürfte sie die Rüstungsausgaben nicht noch mehr steigern und fossile Energie aus Russland durch andere Lieferländer ersetzen. Stattdessen muss sie den sozialverträglichen und klimagerechten Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft forcieren. Ein Leopard 2 Kampfpanzer verbraucht 530 Liter Dieselöl pro 100 Kilometer und ein modernes Kampfflugzeug 6000 Liter Kerosin pro Stunde. Das heißt, dass bereits der militärische Normalbetrieb und vor allem Manöver schleunigst gestoppt werden müssen. Die Politik muss alles daran setzen, heiße Kriege durch Waffenstillstand und Verhandlungen zu stoppen und Menschenleben und Klima zu retten. Weil Waffenlieferungen wie Brandbeschleuniger wirken – insbesondere dort, wo Konflikte aufgrund knapper Ressourcen von innen und außen eskaliert werden – müssen sie durch ein wirklich restriktives Rüstungsexportkontrollgesetz verhindert werden. Das muss auch für den Export ganzer Waffenfabriken gelten, wie das der Rüstungskonzern Rheinmetall durch den Export von Munitionsfabriken macht. Rheinmetall-Chef Armin Papperger will zusätzlich eine Panzerfabrik in der Ukraine bauen lassen.

Stelenfläche zur Coleman-Kaserne

Demokratie und Grundrechte in Anspruch nehmen

Der Förderverein Frieden präsentierte FRIEDENSKLIMA! auf der Buga, weil dadurch so viele Menschen wie nie informiert, interessiert und motiviet werden konnten. Mit der Ausstellung wird das Nachhaltigkeitsziel 4 – Hochwertige Bildung – in Form von politischer Bildung realisiert. Abstrakte und schwer verständliche (unsichtbare) Zusammenhänge werden deutlich gemacht, weil beispielsweise ein ungerechtes Steuersystem nicht sichtbar ist. Die Betrachter:innen der Ausstellung sollen motiviert werden, mehr als ihr Wahlrecht zu nutzen und auch andere Formen des politischen Engagements praktizieren, beispielsweise durch Anrufe und Anfragen bei Abgeordnete via Internet (zum Beispiel mithilfe von abgeordnetenwatch.de) oder direkt bei Veranstaltungen im Wahlkreis(büro). Die Politik mit Unterschriftensammlungen und Petitionen unter Druck zu setzen bedeutet, die Grundrecht wahrzunehmen und Demokratie lebendig werden zu lassen.

Um die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, ist nachhaltiger Konsum (siehe SDG 12 „Nachhaltiger Konsum und Produktion“) und ein ressourcensparender Lebensstil (siehe SDG 7 „Bezahlbare und saubere Energie“) wichtig. Es geht aber auch um das SDG 8 – „Menschenwürdige Arbeit“. Hierbei gilt es, gefährliche und ausbeuterische Arbeitsbedingungen wie in den Fabriken des Fleischkonzerns Thönnies zu verhindern. Artgerechte Tierhaltung ist wichtig, genauso wie die Arbeitsbedingungen von Saisonarbeitskräften in der Landwirtschaft.

Spinelli-Park auf ehemaliger Kaserne, aber mehr Konversion ist nötig

Die Friedensbewegung in Mannheim hat sich viele Jahre für die Freigabe der US-Kasernen eingesetzt und für die zivile Nutzung plädiert. Gut, dass im Spinelli-Park, wo früher militärische Logistik erledigt wurde, jetzt Bäume gepflanzt werden und der Grünzug Nordost erweitert wird und Flächen entsiegelt werden. Von der besseren Luftzirkulation profitieren die Menschen in der Innenstadt und von der neuen Grünfläche auch die Umwelt- und Lebensqualität im Allgemeinen

Die US-Armee hat ihre zahlreichen Kasernen aufgegeben, aber nicht die Coleman-Kaserne in Mannheim-Sandausen, die mit 210 Hektar riesig ist. Der Förderverein Frieden fordert die Freigabe und Konversion von Coleman und informiert mit einer eigens erstellten zusätzlichen Stele über die mit ihr verbundenen Gefahren. Dort werden Bradley und Abrams-Panzer gewartet und immer wieder in die östlichen NATO-Länder für Manöver und Militärübungen transportiert. Dieses in Mannheim verdrängte Gefahrenpotenzial wird mit dem Buga-Engagement ins Bewusstsein gebracht.

FRIEDENSKLIMA! auch außerhalb der Buga

Begleitend zur Ausstellung gab es viele der Veranstaltungen zu Themen der Friedensbewegung wie Rüstungsexporte, Kriegsdienstverweigerung und Deserteure sowie atomare Aufrüstung sowohl im Buga Campus als auch an anderen Orten in der Stadt.

Antimilitaristisch-pazifistische und antikapitalistische Ansätze fördern

Der Förderverein Frieden beteiligte sich an der Buga auch mit dem Ziel, die Zusammenarbeit von Menschen und Projekten voranzubringen und zu stärken, die antimilitaristische Alternative zur herrschenden militärischen Sicherheitspolitik anstreben, etwa in Gestalt von „Sicherheit neu denken“.

Kategorie: Buga, Coleman-Kaserne, Klima+Umweltschutz, Militär in Mannheim

04/20/2022

FRIEDENSKLIMA! für die BUGA 23

Rüstung und Krieg heizen dem Klima ein und beschleunigen die Erderwärmung

Die Ausstellung FRIEDENSKLIMA! zeigt Alternativen

Vom 14. April bis 8. Oktober 2023 findet in Mannheim die Bundesgartenschau 2023 (Buga) statt, großteils auf dem Geländer der früheren Spinelli-Kaserne. Die DFG-VK und die Friedensbewegung hat sich jahrelang für die Freigabe und Konversion der zahlreichen Kasernen der US-Armee eingesetzt. Diese waren für das US-Militär eine Drehscheibe für die Kriege auf dem Balkan und im Nahen und Mittleren Osten.

Zahlreiche Veranstaltungen ergänzen die Ausstellung

Begleitend zur Ausstellung gibt es sowohl auf als auch außerhalb der Buga zahlreiche Veranstaltungen, wie diese ausführliche Übersicht zeigt. Daraus geht hervor, dass mehrere Veranstaltungen jeweils tagsüber auf dem Campus-Gelände der Buga stattfinden und zusätzlich am Abend in verschiedenen Veranstaltungsräumen in der Stadt.

Am Stand bei der Ausstellung können sich friedens- und zivilgesellschaftliche Gruppen präsentieren, so wie das auch die DFG-VK tut. Die DFG-VK-Gruppen MA-LU sucht dafür Leute, die an einem Tag an den Stand kommen und uns zwischen10 und 17 Uhr für ein paar Stunden unterstützen. Wer dazu bereit ist, schickt bitte eine Mail mit dem Betreff „Standbetreuung“ an Walter Fischer elwa.grafi@freenet.de

Der Förderverein für Frieden, Abrüstung und internationale Zusammenarbeit (kurz Frieden Mannheim bei der die DFG-VK Mitglied ist) ist Vertragspartner der Buga-Gesellschaft. Er hat den Internetauftritt frieden-mannheim.de/buga23 wo weiterführende Infos veröffentlicht werden.

Militärfahrzeuge der US-Armee in der Spinelli-Kaserne im Jahr 2005

Sag mir, wo die Blumen sind

Bis auf die Coleman-Kaserne sind die US-Kasernen geräumt, nicht wegen Abrüstung, sondern aus Rationalisierungsgründen. Um die tatsächliche Reduzierung von Rüstungsproduktion, -export und -ausgaben zu erreichen, bedarf es noch jeder Menge Überzeugungsarbeit. Ohne Fortschritte auf diesem Gebiet, droht der Erde der Klimakollaps und immer mehr Menschen sind von Krieg, Flucht und Vertreibung betroffen. Die Ausstellung „FRIEDENSKLIMA! 17 Ziele für Gerechtigkeit und Frieden“ zeigt mit ihren Stelltafeln und Würfel, warum das so ist und wie die UN-Nachhaltigkeitsziele genutzt werden können, um Sicherheit mit zivilen statt mit militärischen Zielen zu erreichen. Die Ausstellung wurde von Friedensregion Bodensee e.V. und friedensräume Lindau erstellt und bei der Gartenschau in Lindau 2021 gezeigt und weckte großes Interesse.

Wir brauchen Unterstützung!

Die in Lindau gezeigte Ausstellung berücksichtigt die Situation am Bodensee. Wir von der DFG-VK MA-LU engagieren uns mit dem Förderverein für Frieden, Abrüstung und internationale Zusammenarbeit e.V. dafür, dass eine Version der Ausstellung erstellt wird, die Situation in Mannheim und der Region zum Ausdruck bringt, um sie auf der Buga zeigen zu können. Das kostet sehr viel Geld, weswegen wir Sponsoren und Förderer suchen. Auch für die Betreuung der Ausstellung auf der Buga und schon jetzt bei der Vorbereitung benötigen wir finanzielle als praktische Unterstützung.

Melde Dich, wenn Du uns bei vielfältigen und praktischen Aufgaben unterstützen kannst: mannheim@dfg-vk.de.

Spinelli in Wandel der Zeit

Ein Foto zeigt eine Protestaktion vor dem Kaserneneingang, das Gelände und die jetzt entkernte sogenannte U-Halle.

Kategorie: Aktionen, Coleman-Kaserne, Klima+Umweltschutz, Mitmachen

10/11/2021

Protest gegen Nato-Großmanöver DEFENDER EUROPE 2020! in Mannheim

150 Personen bei Kundgebung und Fahrraddemo zur Coleman-Kaserne

Musiker Bernd Köhler unterstützte mit seinen Liedern die Protestaktion am 22. Februar 2020 in Mannheim, beispielsweise mit dem Brecht-Lied „Am Grunde der Moldau“. Es motiviert zu Widerständigkeit, gegen die Pläne der Mächtigen.

Manöver Defender – Gegen unseren ausdrücklichen Widerspruch

Christoph Marischka von der Informationsstelle Militarisierung, IMI, verdeutlichte in seiner kämpferischen Rede was für einen wahnwitzigen Aufmarsch das Manöver Defender 2020 bedeutet und zu welchem gigantischen Logistikaufwand es führt. Es werden 20.000 bewaffnete Soldat*innen aus den USA eingeflogen und mit 9.000 US-Kräften zusammengeführt, die bereits in Europa stationiert sind. Zusammen mit 8.000 Soldat*innen der Nato-Verbündeten werden sie quer durch Europa in Richtung russische Grenze verlegt.

Marischka geht davon aus, dass die mit dem Manöver nach Europa gebrachten moderneren Waffen nicht alle wieder zurück transportiert werden, sondern hier verbleiben. Die russische Regierung werde das nicht achselzuckend hinnehmen, sondern ebenfalls ihre eigene Bevölkerung und die ihrer Nachbarstaaten ihrerseits mit Übungen in Angst und Schrecken versetzen.

Massive Unterstützung durch die Bundesregierung und die Bundeswehr

Marischka stellte dar, dass sich die Bundesregierung für die Unterstützung beim Manöver geradezu aufgedrängt habe. Deutschland habe sich schon gleich nach der Ukraine-Krise als Standort und Truppensteller der sog. NATO-Speerspitze – der Very High Readiness Joint Task Force – angeboten und aufgedrängt, die im Falle einer Eskalation als erstes an der russischen Grenze sein solle. Deutschland habe Abfangjäger im Baltikum stationiert und führe im Rahmen der „Enhanced Forward Presence“ – der verstärkten Vorwärtspräsenz der NATO – einen Kampfverband in Litauen. Deutschland habe sich als Standort eines neuen NATO-Logistikkommandos aufgedrängt, das dauerhaft solche Aufgaben wie bei Defender 2020 wahrnehmen solle und aktuell in Ulm aufgebaut werde.

Die eigentlichen Manöver werden erst im Mai – ausgerechnet um den Jahrestag der Befreiung herum – im Baltikum, Polen und Georgien stattfinden. Marischka wertete es als ermutigend, dass sich die Friedensbewegung gegen Defender durch Aktionskonferenzen und Aktionen gegen die Kriegsmaschinerie wehre.

Der Einsatz der Bundeswehr auch in Mali und Afghanistan das Gegenteil von Frieden gebracht. Auch dort versuchten sich die Menschen für bessere Lebensbedingungen ohne Militär und Waffen einzusetzen. Es gelte nun Manöver und Auslandseinsätze auch bei den Ostermarschaktionen zu themaisieren und diese einflussreicher zu machen.

Einsatz für die Freigabe der Kasernen erfolgreich

Otto Reger von der DFG-VK sprach im Namen des Friedensplenums. Er nannte es einen Gewinn für die Menschen in Mannheim, dass die von der Bundeswehr und der US-Armee frei gegebenen Kasernen endlich für zivile Zwecke genutzt werden können. Im Interesse von bezahlbarem Wohnen, sinnvollen Arbeitsplätzen und für die Erweiterung des Grünzugs und die Schaffung von Freiflächen für ein bessere Durchlüftung der Innenstadt sei die Flächenkonversion ein Gewinn.

Die Freigabe der US-Kasernen sei es in erster Linie eine militärische Rationalisierungsmaßnahme gewesen, bei der Waffen und die Soldat*innen nach Kaiserslautern und Wiesbaden verlagert wurden, weil dort die Kapazitäten ausgebaut wurden. Dennoch sei der jahrzehntelange Einsatz für die Kasernenfreigabe ein Erfolg gewesen. Nun sei es offensichtlich, dass mehr Wohnraum und Gewerbe entstanden seien. Lange Zeit hätten sich maßgebliche Kommunalpolitiker für einen Verbleib statt für einen Abzug der US-Armee engagiert zu haben.  Als Beispiel nannte er das Turley-Areal, wo inzwischen auch drei alternative Wohnprojekte – SWK, 13 Hektar Freiheit und Turley Umbau² entstanden sind. Dort sei selbstbestimmtes und solidarisch entwickeltes Wohnen nach den Zielsetzungen des Mietshäuser-Syndikats heute Wirklichkeit sei und dieser Wohnraum spekulative Zwecke entzogen sei.

Coleman endlich freigeben – Nein zu CDU-MdB Löbels scharfmacherischen Worten

Er innerte daran, dass Coleman, die letzte noch immer genutzte Kaserne sei, deren Freigabe bereits weitgehend vollzogen war, dann aber kurzfristig und abrupt revidiert wurde. Die im Bürgerbeteiligungsprozess entwickelten Nutzungsvorstellungen fanden ein jähes Ende. Reger forderte die Kommunalpolitiker auf sich für eine Freigabe von Coleman einzusetzen und kritisierte dabei Nikolas Löbels Einstellung, der für die CDU sowohl im Gemeinderat als auch im Bundestag sitzt. Löbel, habe laut Mannheimer Morgen gesagt, „ich werbe um Verständnis und Unterstützung für die Soldaten, denn sie handeln im Sinne unserer Sicherheit.“ Reger widersprach dieser Forderung, denn das Manöver erfolge im Zuge von Aufrüstung und Eskalation, für die es kein Verständnis geben könne. Anstelle der von Löbel bewunderten „Demonstration der Stärke des Westens“ müsste Russland Gespräche und andere vertrauensbildende Maßnahmen angeboten werden. Denn das immer als Vorwand genommene Sicherheitsinteresse der baltischen Staaten und von Polen müsse dann auch Russland zugestanden werden. Durch die unnachgiebige Ost-Expansion der Nato sei Russlands Sicherheitsinteresse schließlich permanent ignoriert worden. Im Übrigen könne Sicherheit eben nicht durch Soldaten und Waffen gewährleistet werden, sondern durch Abrüstungsabkommen. Die von Sowjetunion und den USA vereinbarten SALT- und das INF-Abkommen hätten schließlich zur Vernichtung von Waffen geführt.

Medienecho

Demonstration gegen Nato-Manöver von dem Coleman-Materiallager, Rhein-Neckar-Zeitung 25.02.2020


Ursprüngliche Seite mit der Aktionsankündigung

Protest gegen das Nato-Großmanöver DEFENDER EUROPE 2020!

Für die Demilitarisierung des Coleman-Areals!
Mannheim darf nicht zur Drehscheibe künftiger Kriege werden!

Sa. 22. Feb. 2020, Kundgebung um 13 Uhr am Alten Messplatz und am Coleman-Areal um 15 Uhr

„US-DEFENDER EUROPE 2020“

Coleman-Areal in Mannheim Teil der NATO-Großübung

Seit Monaten wird die seit 25 Jahren größte NATO-Militärübung in Europa unter US-amerikanischer Führung vorbereitet. Zeitpunkt: Januar bis Mitte Mai 2020. Die eigentlichen Manöver sollen im April und Mai stattfinden.

Ein wichtiger Teil davon spielt sich seit Ende Januar in Mannheim ab. Das 214 Hektar große Coleman-Areal in Mannheim-Sandhofen, das von der US-Army als Militärstandort für die Lagerung, Wartung und Bereitstellung von Panzern und anderen Militärfahrzeugen genutzt wird, dient als logistische Drehscheibe. Seit dem 27. Januar bis Ende Februar werden Militärfahrzeuge und Panzer in die Coleman verladen und von der Bundeswehr für die US-Armee zu den Militärmanövern in Osteuropa per Zug bzw. LKWs nachts transportiert.

Es werden rund 20.000 US-Soldaten aus den USA quer durch Deutschland bis nach Osteuropa verlegt. Insgesamt werden 37.000 Soldaten aus 17 Nationen beteiligt sein. Ein Signal – heißt es von Seiten der US-Armee und den NATO-Staaten. Es ist klar, an wen sich das Signal richtet: Russland. Und die Bundeswehr spielt hierbei eine große Rolle, wie der Inspekteur der Streitkräftebasis, Generalleutnant Martin Schelleis im Online-Statement der Bundeswehr bestätigt.

Die Bundeswehr beteiligt sich mit bis zu 1.500 Soldaten als Unterstützung der US-Truppenverlegungen. Der erste Transport war per Zug, alle weiteren werden vor allem nachts und über die Autobahnen erfolgen. Für den Seetransport aus den USA spielt der Mannheimer Binnenhafen eine wichtige Rolle.

NEIN zum NATO-Kriegsmanöver Defender 2020!
Defender 2020“ erweist sich als brandgefährliche und vor allem umweltzerstörende Kriegsübung. Europa braucht eine neue Entspannungspolitik. Darin liegt seine „neue Verantwortung“! Wer Frieden vorbereiten will, braucht Friedenswerkzeug wie zum Beispiel zivile Konfliktbearbeitung – kein Kriegswerkzeug – kein Defender-Manöver 2020

Wir fordern:

  • Entspannungspolitik und politische Konfliktlösungen statt militärischer Konfrontation!
  • Konsequente Abrüstung und Investitionen in eine sozial/ökologische Wende!
  • Demilitarisierung des Coleman-Areals!
  • Mannheim darf nicht zur Drehscheibe kommender Kriege werden!


Flyer für die Protestaktion runterladen

Wir werden nach der Kundgebung um ca. 14:00 Uhr vom Alten Messplatz in einem Fahrradkorso nach Coleman fahren, wo wir voraussichtlich gegen 15:00 Uhr eintreffen.

Kategorie: Coleman-Kaserne, Demo, Klima+Umweltschutz, Militär in Mannheim Stichworte: Coleman, Defender, Fahrraddemo

10/09/2021

Keine Straßenbahn in Tarnfarben mit irreführenden Parolen

Öffentlichen Personennahverkehr nicht für Rekrutierungsversuche der Bundeswehr missbrauchen

Seit Februar 2019 rollt eine Straßenbahn durch Mannheim in den Tarnfarben der Bundeswehr (gesehen auf der Strecke der Linie 3). Das ist offensichtlich ein weiterer Versuch im verzweifelten Bemühen der Bundeswehr, ihre mangelnde Attraktivität zu überwinden und Soldatinnen und Soldaten zu rekrutieren.

Die Werbeslogans auf der Straßenbahn sind längst bekannt, denn sie werden auf riesigen Flächen an viel frequentierten Stellen platziert. Neu ist hingegen, dass die StraßenbahnnutzerInnen notgedrungen für die Bundeswehrwerbung instrumentalisiert werden. Man hat keine Möglichkeit, sich gegen die einseitigen Behauptungen der Bundeswehr zu wehren.

Es ist nicht nachvollziehbar, warum sich die Mannheimer Verkehrsbetriebe auf einen derart fragwürdigen Werbevertrag eingelassen haben. Der Rüstungshaushalt ist der zweithöchste Etatposten und ein Großteil davon, wird für die Waffenbeschaffung und Personalaufstockung verwendet. Stattdessen wollen wir die zivile Konfliktbearbeitung stärken und den Ausbau des ÖPNV.

Wer sich über die für das Militär werbende Straßenbahn ärgert, sollte den Ärger nicht runterschlucken. Besser wäre es, der RNV telefonisch oder schriftlich mitzuteilen, dass sie den Vertrag mit der Bundeswehr kündigen soll.

Die Bundeswehr genießt eine Vorzugsbehandlung. Wenn wir als pazifistische und antimilitaristische Organisation für unser Positionen und für Kriegsdienstverweigerung werben wollten, würde die RNV das ablehnen. In den „Fragen und Antworten für die Fahrzeugwerbung“ lehnt die RNV „politische Werbung und/oder religiöse Inhalte“ nämlich ab.

Schon seit langem wirbt die Bundeswehr auf Jobmessen und in Karriereveranstaltungen an Hochschulen und konfrontiert jede und jeden zusätzlich auf Plakatwänden und an Bus- und Bahnhaltestellen mit ihren irreführenden Behauptungen. Sie agiert gemäß der bewährten Strategie: Wenn Behauptungen nur lange genug wiederholt werden, sind sie irgendwann im Gedächtnis verankert und werden nicht mehr hinterfragt. Beispielsweise fand es eine Dame von der RNV-Hotline nicht ungewöhnlich, dass die Bundeswehr mit Straßenbahnen für Personal wirbt. Sie sei ein Arbeitgeber wie jeder andere. Genau das gaukelt uns die Bundeswehr schon seit Jahren vor und hat damit insbesondere bei Menschen unter 18 Jahren Erfolg.
Die UN-Kinderrechtskonvention verbietet es aber, Menschen unter 18 Jahren zu rekrutieren, was die Bundeswehr allerdings missachtet.

Was bei den Kriegseinsätze der Bundeswehr (euphemistisch Auslandseinsätze genannt) tatsächlich passieren kann, belegt die beklemmende Schilderung eines Oberstabsgefreiten. Er war in Afghanistan in Kampfeinsätzen und beschreibt seine Todesängste ehrlich.

Zu den Gefahren, denen die SoldatInnen in den Kriegseinsätzen ausgesetzt sind, gehört die besonders fatale Verletzung in Form der posttraumatischen Belastungsstörung (PTB). Sie äußert sich u. a. in Angstzuständen und Panikattacken. 1600 Bundeswehrsoldaten sind wegen einer solchen Störung in Behandlung, wobei man nicht weiß, wie hoch die Dunkelziffer ist. Wer sich bei der Bundeswehr getraut Angst zuzugeben, ist als Weichei schnell abgestempelt. SoldatInnen, die bei der Bundeswehr einen Antrag auf Entlassung und Unterstützung wegen einer PTB stellen, geraten oft in Beweisnot und müssen lange „abwarten und Tee trinken“, bis ihr Antrag auf Entschädigung (eventuell) genehmigt wird.

Angesicht solcher Fakten muss man die Bundeswehr-Behauptung „Grünzeug ist auch gesund für deine Karriere“ als eine Lüge bewerten.

„Krisenherde löschst du nicht mit Abwarten und Teetrinken“, behauptet die Bundeswehr. Tatsächlich verbringen die SoldatInnen etwa in Afghanistan einen großen Teil ihrer Einsatzzeit im Feldlager und gehen nur unter schärfsten Sicherheitsvorkehrungen auf Patrouillenfahrten. Den früher behaupteten offenen und intensiven Kontakt zur afghanischen Bevölkerung gibt es schon lange nicht mehr. Die Bundeswehr wird heute als Besatzer und nicht als „Brunnenbauer in oliv“ wahrgenommen.

Die Aussage, „Mach was wirklich zählt“, ist anmaßend und steht im Gegensatz zur Kriegsrealität in Afghanistan und dem gescheiterten und teuren Versuch Frieden und Sicherheit durch Waffeneinsatz und SoldatInnen zu garantieren. Heute konzentriert sich die Bundeswehr nach ihrem seit 18 Jahren andauernden Einsatz in Afghanistan darauf, das afghanische Militär auszubilden. Dass das gelingt, ist mehr als fraglich, denn die UNO hat unlängst Zahlen über die zivilen Toten in Afghanistan veröffentlicht. Leider nicht überraschend ist die steigende Zahl von Toten, die zu einem großen Teil Opfer von Taliban oder IS sind. Erstaunlich und erschreckend ist auch, dass die Zahl derjenigen steigt, die bei Luftangriffen der USA oder afghanischen Luftwaffe getötet wurden.

Wir fordern die RNF auf, den Werbevertrag mit der Bundeswehr zu beenden.

Dieser Text wurde als Presseerklärung veröffentlicht; Presseerklärung als PDF

Der Mannheimer Morgen nahm unsere PE und Fotos für einen großen Artikel mit einem Pro- und Contra-Beitrag.
Camouflage-Bahn sorgt für Unmut, MM 15.03.2019

Kategorie: Militär in Mannheim

10/09/2021

Kein „Tag der Bundeswehr“

Friedensaktivisten spucken der Bundeswehr in die Propaganda-Suppe

Ein Bündnis von verschiedenen Organisationen hat am 9. Juni auch in Mannheim dafür gesorgt, dass die Bundeswehr an ihrem Standort im Stadtteil Neuostheim ihr Friede-Freude-Eierkuchen-Tarnmanöver nicht ohne Gegen-Information durchziehen konnte. Dazu gab es Aktionen an drei verschiedenen Orten.

Aktionen am Bahnhof, vor dem Bundeswehrgelände und auf dem Parkplatz

Der sogenannte Bildungscampus der Bundeswehr in Mannheim-Neuostheim war anders als sonst üblich mit zahlreichen Waffensystemen vollgestellt, darunter auch ein Leopard-Panzer. Und es ein gab auch ein Feldlager, das den soldatischen Alltag verdeutlichen oder besser gesagt verniedlichen sollte. Das kommt in einem Artikel der Rhein-Neckar-Zeitung zum Ausdruck, die kritisiert, dass die Darstellung der Bundeswehr mit Lagerfeuerromantik wenig mit der Wirklichkeit zu tun hat. Ein Foto zeigt außerdem wie Kinder auf einem Leopard-Panzer herumklettern dürfen. Im Artikel wird auch auf den Protest des Friedensplenums und dessen Gegeninformationen eingegangen.

Denkanstöße
Gegenüber vom Haupteingang des Militärspektakels hatten Friedensplenum und DFG-VK MA-LU und weitere Organisationen Infostände aufgebaut und mit Transparenten und Friedensfahnen deutlich gemacht, dass es Alternativen zum Militär gibt. Das sollte für die Anlass zum Nachdenken sein, die nicht unbedingt eingefleischte Bundeswehrversteher sind. Sehr pfiffig waren Flyer in Postkartengröße, die im Stil der Bundeswehrwerbekarte gemacht waren und mittels Fragen den Finger in die Wunde legten: Was hat der Afghanistaneinsatz gebracht? Was kostet die Bundeswehr? Warum braucht so ein toller Haufen wie die Bundeswehr eigentlich Werbung? Die Aussagen und Zahlen auf der Rückseite sind geeignet, manche zum Nachdenken anzuregen.

Viel(e) erreicht
Die Frageflyer wurden auch an die verteilt, die mit dem Auto auf den Maimarktparkplatz fuhren, um sich mit dem Shuttle-Bus auf das Gelände bringen zu lassen. Zusätzlich wurden die Flyer auch vor den Shuttle-Bussen verteilt, um jene zu erreichen, die vom anderen Parkplatz gekommen waren.

Es gab auch im Bundeswehrgelände eine Aktion mit einem Banner. Es war im Stil der Bundeswehrwerbe-Kampagne „Mach was wirklich zählt.“ gemacht und verfremdete den ursprünglichen Slogan „Grünzeug ist gut für deine Karriere.“ Stattdessen stand gut sichtbar auf dem Transparent der Satz „Grünzeug ist auch tödlich für deine Karriere“  ergänzt durch „Mach was wirklich killt.de“

Wo spielt die Musik (wofür)?
Musik kann durchaus eine Waffe sein. Auch wenn sie nicht tödlich ist, gehört sie schon lange zu den weichen Instrumenten um Kriegs- und Kampfbereitschaft zu verstärken und zu fördern. Man denke an Weihnachtskonzerte nicht nur in Kirchen und zur Weihnachtszeit, sondern auch an Feste, wo die MusikerInnen in Uniformen nicht nur Märsche zum besten geben, sondern auch Popmusik. Es ist sehr bedauerlich, dass es der Bundeswehr gelungen ist, die Popakademie auf das Militärgelände zu locken und vor ihren Karren zu spannen. Vielleicht ist das auch ein Ergebnis der zivil-militärischen Zusammenarbeit, die im Bildungszentrum der Bundeswehr mit intensiver Vernetzungsarbeit forciert wird und bei Mannheims Ersten Bürgermeister Specht große Unterstützung findet.

Es wäre sicherlich ein erstrebenswertes Ziel, dass die Popakademie und deren Studierende sich künftig solchen Auftritten verweigern. Schließlich haben MusikerInnen ganz wesentlich dazu beigetragen, der Militarisierung der Gesellschaft und der Kriegsvorbereitung und -führung entgegen zu treten.

Weiterführende Infos

  • Rede von Stadtrat Thomas Trüper
  • Krieg als Familienfest: Der “Tag der Bundeswehr” in Mannheim, Kommunalinfo Mannheim, 13.06.2018
  • Wenn Kinder auf Panzern turnen, Rhein-Neckar-Zeitung, 11.06.2018
  • „Tag der Bundeswehr“ wird zum Protesttag gegen Militär, dfg-vk.de, Themenseite Anti-Militarisierung, 10.06.2018

Kategorie: Aktionen, Bundeswehr-Campus, Kundgebung+Mahnwache, Militär in Mannheim

10/08/2021

Umwelt- und Klimakiller Militär

Kriege, Militärmanöver und -übungen weltweit stoppen!

Durch unsere Konsum- und Lebensweise können wir zur Reduzierung der Umwelt- und Klimaschädigung beitragen. Sehr dringend ist aber auch, die Förderung und Nutzung von fossilen Energieträgern zu beenden und die Macht der Mineralöl- und Energiekonzerne zu brechen und den militärisch-industriellen Komplex zu stoppen. Lasst uns Druck machen auf Regierungen und Rüstungsfirmen, damit Kriege, Manöver, Militärübungen sowie Rüstungsproduktion und Rüstungsexporte gestoppt werden. Konflikte können nicht durch Waffen und SoldatInnen „gelöst“ werden, sondern durch Verhandlungen und Abrüstung.

Wie das Militär Umwelt und Klima belastet

• Ein Leopard 2-Kampfpanzer (60 Tonnen schwer) verbraucht auf 100 Kilometer durchschnittlich 410 Liter Diesel – so viel wie etwa 80 Kleinwagen.
• Ein Tornado-Kampfjet verbraucht pro Flugstunde durchschnittlich 4.000 kg Kerosin und stößt etwa 13.000 kg CO₂ aus – so viel wie 93.000 Kleinwagen auf 100 km.
• Die Eurofighter-Kampfjets der Bundeswehr verursachten 2018 in 10.480 Flugstunden 115.280 Tonnen CO₂ aus. Zum Ausgleich müssten mehr als neun Millionen Bäume gepflanzt werden – eine Waldfläche von 1.137 Hektar oder 1.592 Fußballfeldern.
• Die CO₂-Emissionen der Bundeswehr lagen 2018 bei 1,7 Millionen Tonnen – dabei sind die Auslandseinsätze der Bundeswehr wie etwa in Mali nicht eingerechnet.

Coleman-Kaserne: Nato-Partner US-Armee belastet Umwelt und Klima in Mannheim
Russland und China fuhren große Militärmanöver wie auch die USA und weitere Nato-Staaten, zum Beispiel „Defender 21“ an den Grenzen Russlands. Manöver belasten das politische Klima und befeuern das Wettrüsten.

Die US-Armee lässt in der Coleman-Kaserne in Mannheim-Sandhofen Panzer und Militär-Lkws warten. Von dort werden sie immer wieder in die östlichen Nato-Länder zu Militärmanövern transportiert. Wir wollen ein, dass das 214 Hektar große Militärgelände freigegeben wird, um es für Umwelt- und Klimaschutz zu nutzen, u. a. „Grünzug Nord Ost“ (Luftverbesserung) und Aufforstung)

Kategorie: Coleman-Kaserne, Klima+Umweltschutz, Militär in Mannheim

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