Der 18. Pacemakers Radmarathon setzt sich für eine friedliche und gerechte Welt ohne Atomwaffen ein
Sich für einen guten Zweck abzustrampeln, ist für viele der über 150 Pacemakers-Rennradfahrer*innen schon eine gute Tradition. Und sich für Frieden und gegen Atomwaffen einzusetzen ist angesichts des völkerrechtswidrigen Ukraine-Krieges und der noch höheren Gefahr eines Atomkrieges dringender denn je.
Erneut war Mannheim eine Etappenstation und OB Peter Kurz wieder ein Schirmherr dieser gelungenen Kombination von sportlich anspruchsvoller Betätigung und Demonstration. Der Stadtrat Denis Ulas (Linke) überbrachte ein Grußwort des OB und auch Otto Reger begrüßte als Vertreter vom Friedensbündnis Mannheim und der DFG-VK-Gruppe MA-LU die Radler*innen. Reger kritisierte, dass die Bundesregierung an der nuklearen Teilhabe festhält und für 250 Millionen Euro den Fliegerhorst Büchel ausbaut, an dem US-amerikanische Atombomben gelagert sind. Auch gegen die Anschaffung des Atombombers F-35 sprach er sich aus und kritisierte, dass der F-35-Hersteller Lockheed Martin massiv von der forcierten Aufrüstung profitiert. Wie sehr menschliche und materielle Ressourcen für eine militärische Sicherheitspolitik verschwendet werden, verdeutlichte er am Beispiel des deutschen Rüstungskonzerns Hensoldt AG. In seinem Werk in Ulm wolle der Militärelektronikproduzent 400 Personen allein für eine Komponente des Radars Mk1 beschäftigen, das im Eurofighter verwendet wird (siehe Auszug aus dem Hensoldt-Geschäftsbericht unten). Reger erwähnte den Atomwaffensperrvertrag (AVV) und den Atomwaffenverbotsvertrag und forderte von der Bundesregierung dem AVV beizutreten. Rüstungsproduktion und -exporte heizten das Klima in jeder Hinsicht immer mehr auf, was für die Menschen im globalen Süden (indirekt) tödliche Folgen habe.
Zu Regers Rede
An die Bundesregierung: Beitritt zum Atomwaffenverbotsvertrag
Unterzeichner:innen aus dem ganzen Bundesgebiet forderten aus Anlass des Pacemaker Radmarathons die Bundesregierung auf, dem AVV beizutreten und auf die atomare Bewaffnung von Kampfflugzeugen zu verzichten und sich stattdessen für eine Politik der Friedenslogik einzusetzen. Die Unterzeichner ermöglichten mit ihrer Spende, dass der Aufruf als Zeitungsanzeige in der taz vom 6. August 2022 erscheinen konnte. Namentlich engagierten sich die Göttinger Oberbürgermeisterin Petra Broistedt, die Professorin für Friedens- und Konfliktforschung Hanne-Margret Birckenbach-Wellmann, Gewerkschaftsvertreter wie etwa Jörg Götz-Hagen (Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft) und DFG-VK-Mitglieder, darunter Hedi Sauer-Gürth (Gruppe Mannheim-Ludwigshafen) und Hanne Langenbacher (Gruppe Heidelberg).