Mannheim Etappenstation des 17. Pacemakers-Radmarathons
BesucherInnen des Museums Weltkulturen der Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim staunten nicht schlecht, als sie vor dem Eingang ganz viele Rennräder und RadlerInnen in auffälligen Trikots stehen und sitzen sahen. Zusätzlich zierten Transparente und Plakate die Museumsfront mit Aussagen wie „Atomwaffen sind verboten“ oder „Für eine atomwaffenfreie Welt.“ Wer sich die Zeit nahm, das Pacemakers-Transparent zu lesen, konnte verstehen, dass das ungewöhnliche Bild offensichtlich eine Aktion für atomare Abrüstung darstellte.
Mit Muskelkraft und Rennrad demonstrieren
Genau das war auch der Fall, denn über 100 Pacemakers-RennradlerInnen machten am 7. August in der Quadratestadt eine Rast. Wie schon seit vielen Jahren war Mannheims OB Peter Kurz einmal mehr Schirmherr dieser sportlich-politischen Demonstration und hatte dafür gesorgt, dass es an Essen und Trinken nicht mangelte. Stellvertretend für ihn begrüße Stadtrat Dennis Ulas die RadlerInnen lobte, ihren sportlichen Einsatz und das Engagement für nukleare Abrüstung. Er erinnerte daran, dass sich für dieses Ziel sowohl OB Kurz als Mitglied der Bürgermeister für Frieden (Mayors for Peace) einsetzen als auch der Gemeinderat, der den ICAN-Appell beschlossen hat., mit dem die Bundesregierung aufgefordert wird, dem UN-Atomwaffenverbotsvertrag beizutreten. Angesichts der zunehmenden Spannungen und atomaren Arsenale ist das Engagement verschiedenster Akteure umso dringlicher.
Hedi Sauer-Gürth vom DFG-VK-Landesvorstand BaWü und langjährig engagierte Macherin im Pacemakers-Orga-Team kritisierte in ihrer Rede für das Friedensbündnis Mannheim, das Wettrüsten und die „Modernisierung“ der Atomwaffenarsenale. Auch in Deutschland würden sehr viel Geld und menschliche Ressourcen verschwendet, um den Bundeswehr-Fliegerhorst und Atomwaffenstandort Büchel für die nächste Generation der Atomsprengköpfe auszubauen.
Aufruf und Zeitungsanzeige sorgen für Aufmerksamkeit
Ergänzend zum Radmarathon haben die Pacemakers und die DFG-VK BaWü zusammen mit weiteren Kooperationspartner den Aufruf „Unsere Stimme für das Atomwaffenverbot!“ an die Bundesregierung verfasst, der dank großzügiger SpenderInnen in der FAZ und der taz als Anzeige veröffentlicht werden konnte. Die unterzeichnenden Personen und Organisationen erwarten von der Bundesregierung formulieren darin folgende Erwartung an die zukünftige Bundesregierung
• als Beobachterin bei der 2022 stattfindenden Überprüfungskonferenz zum UN-Atomwaffenverbotsvertrag in Wien teilzunehmen – als ersten Schritt für einen raschen Beitritt Deutschlands zu diesem Vertrag;
• die Beschaffung neuer Atomwaffen-Trägerflugzeuge für die Bundeswehr zu stoppen;
• den Abzug aller US-Atombomben aus Deutschland
Viele RennradfahrerInnen nutzen die Erholungspause um die Aktionspostkarte Meine Stimme für das Atomwaffenverbot! auszufüllen und an die Bundesgeschäftsstelle von CDU, FDP, Grünen, Linken oder SPD zu adressieren. Mit der Aktionspostkarte teilen die Adressaten den Parteien mit, dass für sie der Einsatz für ein atomwaffenfreies Deutschland wahlentscheidend ist.
Interessierte können die Aktionspostkarte kostenlos bei Ohne Rüstung Leben bestellen oder von deren Webseite eine Mail an die Parteien schicken.
Bevor die Pacemakers über die Brücke nach Ludwigshafen fuhren nutzten sie die Gelegenheit, um sich im Ehrenhof vor dem Mannheimer Schloss zu einem Gruppenbild zu postieren.