Der ehemalige Kommandeur des Kommandos Spezialkräfte, KSK, Markus Kreitmayr hat den Diebstahl von Munition und Sprengstoff in der Kaserne in Calw nicht angezeigt hat. Stattdessen hat er den potenziellen Täter:innen eine anonyme Rückgabe angeboten. Deshalb musste er sich vor Gericht wegen möglicher Strafvereitelung verantworten. Im Prozess haben mehrere Zeugen (darunter ein ehemaliger Kasernenkommandant) darüber berichtet, dass es in der Bundeswehr bekannt gewesen sei, wie lax beim KSK mit Munition und Waffen umgegangen wurde. Ein ehemaliger Rechtsberater und Disziplinaranwalt der Bundeswehr bescheinigte dem KSK ein elitäres Selbstverständnis. Dass es rechtsextreme Netzwerke gebe, die sich aus dem Waffenlager der Truppe bedienen, schloss er aber aus.
Am 19. Februar 2024 wurde das Verfahren gegen Kreitmayr gegen Zahlung eine Buße von 8000 Euro eingestellt. Er gilt nach dem Urteil nicht als vorbestraft. Beunruhigend ist nach dem Prozess, dass13000 Schuss Munition und 62 Kilo Sprengstoff verschwunden bleiben.
Aktivist:innen der Informationsstelle Militarisierung, IMI e.V. und DFG-VK hatten bei einer Aktion am Morgen vor dem Prozess die Auflösung des KSK gefordert.