Den 15. September, den Lechleiter-Gedenktag haben u. a. die VVN Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN BdA) auch 2023 in Mannheim zum Anlass genommen, um an den Arbeiter-Widerstand gegen die nationalsozialistische Diktatur zu erinnern und zum Engagement gegen die zunehmende Rechtsentwicklung aufzufordern. Der 15. September ist der Tag, an dem der KPD-Abgeordnete Georg Lechleiter und weitere 19 Mitglieder seiner Widerstandsgruppe von den Nazis hingerichtet wurden. Das Kommunalinfo Mannheim hat von der Aktion am Lechleiter-Mahnmal einen lesenswerten Bericht veröffentlicht: Lechleiter Gedenken 2023: Die Brandmauer gegen rechts verteidigen
Weitere Informationen über die Lechleiter Gruppe gibt es auf der Webseite der VVN-BdA.
In seiner Rede wies DGB Regionsgeschäftsführer Lars Treusch darauf hin, dass CDU und andere mit ihrer Sündenbock-Argumentation und Ausgrenzung von Minderheiten, zum Erstarken der AfD beitragen und dass man dem aktiv entgegentreten müsse. Die Rede kann hier nachgelesen werden.
Rechtsextreme Einstellungen sind in Deutschland stark angestiegen
Das ist das Ergebnis einer Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES), die wenige Tage nach dem Lechleiter-Gedenken veröffentlicht wurde und folgende Kernaussagen enthält. „Jede zwölfte Person in Deutschland teilt ein rechtsextremes Weltbild. Mit 8 % ist der Anteil von Befragten der Mitte-Studie 2022/23 mit klar rechtsextremer Orientierung gegenüber dem Niveau von knapp 2 bis 3 % in den Vorjahren erheblich angestiegen. Dabei befürworten mittlerweile über 6 % eine Diktatur mit einer einzigen starken Partei und einem Führer für Deutschland (2014-2021: 2-4 %). Über 16 % behaupten eine nationale Überlegenheit Deutschlands, fordern »endlich wieder« Mut zu einem starken Nationalgefühl und eine Politik, deren oberstes Ziel es sein sollte, dem Land die Macht und Geltung zu verschaffen, die ihm zustehe (2014-2021: 9-13 %). Zudem vertreten die Befragten mit fast 6 % vermehrt sozialdarwinistische Ansichten und stimmen zum Beispiel der Aussage zu »Es gibt wertvolles und unwertes Leben.« (2014-2021: 2-3 %). Auch der Graubereich zwischen Ablehnung und Zustimmung zu den rechtsextremen Einstellungen ist jeweils deutlich größer geworden. Die politische Selbstverortung von Befragten hat rechts der Mitte mit 15,5 % ebenfalls von zuvor knapp 10 % deutlich zugenommen.“ Quelle: FES